Krankenkassen in Not: Zahlen Versicherte zu viel?

Dieses Video wurde am 7. Juni 2025 von ZDFheute Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung steigen stetig, eine Belastung für Millionen Versicherte. Gleichzeitig kämpfen die Krankenkassen mit einem Milliardendefizit. Experten und Betroffene kritisieren vor allem die Finanzierung sogenannter ‚versicherungsfremder Leistungen‘ durch die Beitragszahler.

Millionen Versicherte spüren die steigenden Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung direkt im Geldbeutel. Die Finanzlage der Kassen ist besorgniserregend angespannt, ein Milliardendefizit droht. Armin Haberkorn aus Rheinland-Pfalz wehrt sich gerichtlich gegen Beitragszahlungen, die seiner Meinung nach zweckentfremdet werden. Er kritisiert, dass die Krankenkassen an der milliardenschweren Krankenhausreform beteiligt werden, obwohl dies eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft und nicht nur für GKV-Versicherte sei.

Staatliche Aufgaben über Beiträge der Krankenkassen zu finanzieren ist sozial ungerecht. Diese versicherungsfremden Leistungen müssen zu 100% aus Steuermitteln bezahlt werden.

Eine Studie im Auftrag der IKK zeigt das Ausmaß: Knapp ein Fünftel der Ausgaben, fast 60 Milliarden Euro jährlich, fließen in sogenannte versicherungsfremde Leistungen. Dazu zählen etwa die Krankenversicherung von Bürgergeldempfängern oder die beitragsfreie Mitversicherung von Familienangehörigen. Experten kritisieren die unzureichende Erstattung durch den Bund. Ein zentrales Problem ist die fehlende gesetzliche Definition dieser Leistungen, was die Diskussion erschwert. Politik und Fachleute fordern daher eine klare Abgrenzung und die Finanzierung aus Steuermitteln, um die GKV-Versicherten zu entlasten.