Zolleinigung mit Trump: Kritik und Ungewissheit

Dieses Video wurde am 28. Juli 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Zolleinigung mit Trump sorgt für Diskussionen. Ist es ein Sieg oder ein fauler Kompromiss? Die deutsche Wirtschaft steht vor neuen Herausforderungen.

Die Zolleinigung zwischen der EU und den USA unter Präsident Trump hat für gemischte Reaktionen gesorgt. Während einige von einer Abwendung eines Handelskrieges sprechen, sehen andere darin ein fatales Signal für die deutsche Wirtschaft. Die Vereinbarung sieht vor, dass die US-Zölle auf europäische Autos von 27,5 % auf 15 % sinken. Im Gegenzug verpflichtet sich die EU, Energie im Wert von 750 Milliarden US-Dollar zu kaufen und zusätzlich 600 Milliarden US-Dollar in den USA zu investieren, unter anderem im Bereich Rüstung. Bundeskanzler März äußert Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft.

Trotz der Abwendung eines Handelskrieges befürchten Experten und Wirtschaftsvertreter negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und fordern eine kritische Auseinandersetzung mit den Details der Einigung.

Auch in Bayern sind die Reaktionen verhalten. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger spricht von einem „dunkelblauen Auge“, mit dem die bayerische Wirtschaft davongekommen sei. Die bayerischen Metall- und Elektroarbeiterverbände blicken mit Sorge auf die Zollabmachung. Sie erwarten Exportrückgänge und eine Reduzierung des Wachstums. Die Firma Glut in Straubing versucht, sich unabhängiger von den Zöllen zu machen, indem sie verstärkt Geschäfte in Asien anstrebt. Andreas Bauer vom Münchner Ifo Institut betont die sicherheitspolitische Abhängigkeit Europas von den USA als entscheidenden Faktor bei den Verhandlungen.

Für die Automobilindustrie bedeutet die Einigung eine gewisse Erleichterung, jedoch bleibt der Druck auf die Zulieferer bestehen. Audi hat im ersten Halbjahr einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet, was auch auf die Zölle und den Einbruch in China zurückzuführen ist. Das Unternehmen bewertet die Einigung vorsichtig optimistisch und betont die Bedeutung von Stabilität und Planbarkeit. Mittelfristig will Audi jährlich rund eine Milliarde Euro sparen, um wieder auf Kurs zu kommen. Experten raten den Autobauern, sich breiter aufzustellen und weniger abhängig von einzelnen Märkten zu sein.

Die deutschen Autobauer sind Verlierer des US-Protektionismus. Eine Diversifizierung und weniger Abhängigkeit von einzelnen Märkten wie den USA und China ist in Zukunft unerlässlich.