Wohnungslosigkeit: Ein Teufelskreis der Armut?

Dieses Video wurde am 17. November 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die kalte Jahreszeit rückt die Wohnungslosigkeit in den Fokus. Die Zahlen steigen, und immer mehr Menschen sind betroffen. Es braucht dringend bezahlbaren Wohnraum und nachhaltige Lösungen, um diese soziale Krise zu bewältigen.

In Deutschland waren im vergangenen Jahr erschreckende 129.000 Menschen ohne festen Wohnsitz. Besonders in Bayern ist die Lage mit 45.000 Betroffenen sehr angespannt. Die Problematik betrifft längst nicht mehr nur Randgruppen, sondern dringt immer weiter in die Mitte der Bevölkerung vor. Selbst Menschen mit regulärer Arbeit sind in Ballungsräumen wie München von Wohnungslosigkeit bedroht. Die Ursachen sind vielfältig, doch der Mangel an bezahlbarem Wohnraum und die anhaltende Zuwanderung verschärfen die Situation zusätzlich.

„Die Wohnungslosigkeit betrifft immer mehr Menschen. Es braucht dringend bezahlbaren Wohnraum und nachhaltige Lösungen für diese soziale Notlage.“

Obdachlosenunterkünfte bieten oft nur eine kurzfristige Lösung. Bayern setzt daher verstärkt auf präventive Projekte und flächendeckende Wohnberatungsstellen, um Betroffenen frühzeitig zu helfen. Es ist wichtig, nicht nur die Ballungszentren, sondern das gesamte Bundesland in den Blick zu nehmen. Der Freistaat investiert zusätzlich in den kommunalen Wohnungsbau. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe fordert von der Bundesregierung entschlossenes Handeln, um das Ziel, Wohnungslosigkeit bis 2030 zu überwinden, zu erreichen.

Die Suche nach einer bezahlbaren Wohnung gleicht einem Wettlauf. Die Wartelisten werden länger, und die Konkurrenz steigt. In Augsburg bietet die Tagesanlaufstelle F43 einen Zufluchtsort. Hier finden Menschen wie Alex, der auf der Straße lebt, dringend benötigte Hilfe. Es geht um grundlegende Bedürfnisse: frische Kleidung, die Möglichkeit zur Körperpflege und eine warme Mahlzeit. Die Tagesstelle richtet sich an junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren und bietet eine Alternative zu Obdachlosenheimen, in denen viele Angst vor Langzeitobdachlosen und Süchtigen haben.

Das Team der F43 arbeitet eng mit Sozialbehörden und der Drogenhilfe zusammen, um Schlafplätze zu vermitteln und den jungen Menschen neue Perspektiven zu eröffnen. Die Finanzierung der Einrichtung ist jedoch nur für ein weiteres Jahr gesichert. Die Zukunft von Alex und vielen anderen jungen Menschen bleibt ungewiss, doch die Hoffnung auf ein besseres Leben besteht weiterhin. Es braucht eine nachhaltige gesellschaftliche Anstrengung, um Wohnungslosigkeit wirksam zu bekämpfen und jedem Menschen ein Dach über dem Kopf zu ermöglichen.