Dieses Video wurde am 25. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Deutschlands Wohnungsmarkt steht unter Druck. Die Bundesregierung will mit dem Gebäudetyp E das Bauen vereinfachen und verbilligen. Doch Kritiker sehen darin keine nachhaltige Lösung für die Wohnungsnot.
In Deutschland fehlen hunderttausende Wohnungen, besonders in den Metropolen, wo bezahlbarer Wohnraum Mangelware ist. Trotz des Ziels, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, wurden im vergangenen Jahr nur rund 250.000 fertiggestellt und für dieses Jahr werden lediglich 220.000 erwartet. Die hohen Standards und komplizierten Bauvorschriften treiben die Kosten in die Höhe. Bauministerin Huber hatte versprochen, die Bagger wieder rollen zu lassen, doch die Baubranche steht weiterhin unter Druck.
Der Gebäudetyp E soll durch einfachere Standards und den Verzicht auf teure Elemente das Bauen beschleunigen. Ob das wirklich hilft, ist aber fraglich.
Der Gebäudetyp E sieht eine Abweichung vom üblichen Baustandard vor. Durch die Vereinfachung der Planung und den Verzicht auf kostenintensive Elemente wie Keller oder Aufzüge sollen Baukosten gesenkt werden. Bauherren und Baufirmen sollen einen Vertrag abschließen, um den Bau nach vereinfachten Standards rechtssicher zu vereinbaren. Die Ministerinnen wollen das Gesetz Ende 2026 ins Kabinett einbringen. Ob dies die Lösung ist, bleibt abzuwarten, denn die Zeit drängt.
Kritik an dem Vorhaben kommt von Bau- und Eigentümerverbänden. Zwar könnte das Gesetz für institutionelle Bauherren interessant sein, jedoch werden in Deutschland rund 80 % der Wohnungen von Privatpersonen errichtet. Für diese sei der Gebäudetyp E aufgrund der notwendigen Fachkenntnisse kaum geeignet. Zudem handele es sich sowohl beim „Bauturbo“ als auch beim Gebäudetyp E um Vorhaben der Vorgängerregierung. Die Baubranche zeigt sich enttäuscht, dass ein großer Wurf weiterhin ausbleibt.




