Dieses Video wurde am 28. Juli 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Wohnungssuche in München wird zum Spießrutenlauf. Steigende Mieten und fehlender Wohnraum machen das Leben schwer. Doch es gibt Alternativen und Hoffnungsschimmer.
Der Münchner Wohnungsmarkt bleibt angespannt. Besonders im Westend, einem einst unscheinbaren Viertel, zeigt sich die Problematik. Maria Lobisch sucht seit März eine bezahlbare Familienwohnung, doch die Suche gestaltet sich schwierig. Neubauten entstehen kaum, stattdessen werden Apartmenthotels errichtet, die kurzfristige Gewinne versprechen, aber den Wohnraum für Einheimische verknappen. Die steigenden Mietpreise und der Mangel an Inseraten verschärfen die Lage zusätzlich. Viele Menschen sind frustriert und können sich das Wohnen in der Stadt kaum noch leisten. Ein Auszug aus der aktuellen Wohnung ist für viele keine Option mehr.
Die Situation auf dem Wohnungsmarkt erfordert dringendes Handeln, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Lebensqualität in den Städten zu erhalten. Bezahlbarer Wohnraum muss geschaffen werden!
Der Immobilienexperte Boris Eigner sieht im aktuellen Marktgeschehen auch Chancen. Im Vergleich zur Hochphase haben Käufer jetzt mehr Auswahl und Verhandlungsmöglichkeiten. Dennoch bleibt ein ausreichendes Eigenkapital unerlässlich, um den Traum vom Eigenheim in München zu verwirklichen. Obwohl die Immobilienpreise und Zinsen leicht gesunken sind, bleibt München eine teure Stadt. Alternativen finden sich eher im Umland oder in Regionen nahe der tschechischen Grenze. Doch auch hier muss man bereit sein, Abstriche bei der wirtschaftlichen Attraktivität zu machen.
Roland Wanninger, ein Immobilienvermittler in Niederbayern, beobachtet ebenfalls steigende Mieten. Er sieht im Kauf eine Alternative, besonders für Familien, die aufgrund der knappen Bauplätze vor Herausforderungen stehen. Stattdessen entstehen vermehrt kleine Apartments, die oft an Studenten vermietet werden. Die hohen Baukosten, bedingt durch steigende Anforderungen an Energieeffizienz und Ausstattung, treiben die Mieten zusätzlich in die Höhe. Wanninger plädiert für den Abbau von Bürokratie beim Bau, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Auch in ländlichen Regionen wie dem Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz gibt es positive Entwicklungen. Makler Robin Christ begleitet ein Paar bei der Besichtigung eines Wohnhauses in Kullmein. Die Entscheidung zum Kauf fiel, weil die Mieten mittlerweile so hoch sind, dass sich die Abzahlung eines Kredits lohnt. Florian Kreisel, der Käufer, plant, zwei der drei Wohnungen im Haus zu vermieten, um seine monatlichen Ausgaben zu senken. So wird Wohneigentum wieder erschwinglich.
Maria Lobisch setzt ihre Wohnungssuche in München fort. Eine Besichtigung in der Bodenseestraße steht an: Dreieinhalb Zimmer, 72 Quadratmeter, Tiefgaragenstellplatz. Die Wohnung steht zur Miete oder zum Kauf frei, der Preis wurde bereits gesenkt. Doch die Miete von 1450 Euro kalt ist für die Alleinerziehende eine enorme Belastung. Sie hofft weiterhin auf eine Genossenschaftswohnung oder ein Angebot von Privatleuten. Aufs Land ziehen ist keine Option. Der Kampf um bezahlbaren Wohnraum in München geht weiter.