Dieses Video wurde am 8. November 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Der Boom der Wohnmobile führt zu Parkplatzproblemen in bayerischen Städten. Anwohner klagen über zugeparkte Straßen und fordern Lösungen. Doch wer trägt die Verantwortung für die Stellplatznot?
Wohnmobile erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit. In Bayern sind über 181.000 zugelassen, hinzu kommen Wohnwagen und Boote, die um knappen Parkraum konkurrieren. Besonders in Städten wie München und Nürnberg führt dies zu Spannungen. Markus Armend aus Kirchheim kennt das Problem: Das Parken vor der eigenen Haustür ist oft schwierig, da viele Parkplätze Anwohnern vorbehalten sind. Sein Wohnmobil parkt daher auf der Straße, was nicht überall auf Gegenliebe stößt. Die Situation spitzt sich zu, da keine Nachweispflicht für Stellplätze besteht.
Die aktuelle Regelung erlaubt es, zugelassene und versteuerte Wohnmobile unbegrenzt im öffentlichen Raum abzustellen. Dies führt zu Konflikten und Bedarf an Lösungen, wie z.B. Wohnmobilstellplätze.
In Nürnberg formiert sich Widerstand gegen die Langzeitparker. Bürgervereine beschweren sich bei der Stadt, da Anwohner Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Fahrzeuge abzustellen. Ein paar Kilometer weiter wurden Wohnwagen vor einer Kirche abgestellt, was Empörung auslöste. Die Polizei kontrolliert Parkverstöße nur selten, da Personalressourcen fehlen. Kritiker fordern, dass Käufer von Wohnmobilen einen Stellplatz nachweisen müssen, doch dies ist rechtlich nicht durchsetzbar.
Trotz hoher Preise verzeichnen Wohnmobilhändler Umsatzrekorde. Ein Händler in Augsburg bietet exklusive Parkgaragen für 190 Euro netto pro Monat an. Der ADAC appelliert an Camper, sich vor dem Kauf um einen Stellplatz zu kümmern. Kommunen könnten Abhilfe schaffen, indem sie Wohnmobilstellplätze ausweisen. In Putzbrunn bei München scheiterte ein solches Projekt jedoch an baurechtlichen Bedenken und Lärmschutzauflagen. Die Parkplatzsituation bleibt angespannt.
Anwohner in Nürnberg fordern mehr Parkzonen für PKW und sehen in großen Wohnmobilen eine Gefahr, da sie die Sicht versperren. Die Stadt sieht wenig Spielraum für flächendeckende Parkbeschränkungen. Markus Amend will sich den Spaß am Campen nicht nehmen lassen. Seine Gemeinde Kirchheim ist bisher kulant. Er genießt die Freiheit, mit seinem Camper direkt vor der Haustür zu parken, da er und seine Frau keine Hotelurlauber sind. Für ihn ist es wichtig, den Camper direkt am Haus zu haben.




