Dieses Video wurde am 6. Juli 2025 von DER SPIEGEL auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
In Thomasburg formiert sich Widerstand gegen neue Windräder. Anwohner fühlen sich von den Giganten bedroht und sehen ihre Lebensqualität gefährdet. Ist die Energiewende um jeden Preis gerechtfertigt?
In Thomasburg, Niedersachsen, regt sich Widerstand gegen den geplanten Ausbau von Windkraftanlagen. Obwohl die Gemeinde bereits klimaneutral ist, sollen fünf weitere, extrem hohe Windräder errichtet werden. Anwohner befürchten eine Verschlechterung ihrer Lebensqualität und sehen keine Notwendigkeit für die neuen Anlagen. Sie argumentieren, dass die Region bereits überversorgt sei und der erzeugte Strom nicht abtransportiert werden könne. Die Bürgerinitiative formiert sich gegen die Pläne und sammelt Unterschriften, um den Bau der Giganten zu verhindern. Kritisiert wird auch, dass wirtschaftliche Interessen Einzelner im Vordergrund stehen.
Die Bürgerinitiative in Thomasburg wehrt sich entschieden gegen den Ausbau der Windkraft, da sie eine unnötige Belastung für die Anwohner und die Natur darstellt.
Die geplanten Windkraftanlagen, mit einer Höhe von 274 Metern, würden das Landschaftsbild massiv verändern und den Erholungswert der Region zerstören. Anwohner wie Dorin Vetter befürchten erhebliche Einschränkungen ihrer Lebensqualität, da die Anlagen nur 900 Meter von ihren Wohnhäusern entfernt stehen sollen. Auch der Naturschutz spielt eine wichtige Rolle: Rotmilane, Schwarzstörche und Feldhasen sind in der Gegend beheimatet und könnten durch die Windräder gefährdet werden. Die Anwohner argumentieren, dass die Gemeinde bereits jetzt mehr als klimaneutral ist und die neuen Anlagen daher unnötig sind.
Landrat Böter plant im Kreis Lüneburg den Bau von 500 neuen Windkraftanlagen, obwohl lokal betrachtet bereits eine Überversorgung besteht. Er argumentiert jedoch, dass der ländliche Raum die Aufgabe habe, auch Ballungszentren mit regenerativen Energien zu versorgen. Kritiker bemängeln, dass der erzeugte Strom aufgrund fehlender Leitungen und Trassen nicht abtransportiert werden kann und die Anlagen somit keinen Mehrwert für die Stromversorgung darstellen. Die Subventionen fließen in Anlagen, die derzeit nicht genutzt werden können, was aus Sicht der Kritiker kontraproduktiv für die Energiewende ist.
Die Betreibergesellschaften haben ein betriebswirtschaftliches Interesse daran, die Anlagen möglichst zügig in Betrieb zu nehmen, auch wenn der Strom nicht abtransportiert werden kann. Kritiker sehen darin eine reine Goldgräberstimmung, bei der es vor allem um wirtschaftliche Interessen der Grundeigentümer geht. Die Energiewende stehe dabei nicht im Vordergrund. Laut Betreibern könnten die fünf neuen Riesenräder ihren Eigentümern rund 100.000 Euro einbringen.