Dieses Video wurde am 13. Juli 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
In Kitzingen werden riesige Gärtanks für eine Premiumdestillerie gefertigt. Die Reise geht um die Welt, trotz gefährlicher Seewege.
In Kitzingen steht ein riesiger Gärtank bereit für die Verschiffung. Die Anlage, gefertigt von Ge Brewery Systems, wiegt acht Tonnen und ist Teil einer Lieferung für eine neue Premiumdestillerie. Diese soll jährlich rund fünf Millionen Liter Spirituosen wie Whisky, Gin und Wodka produzieren. Für die Firma bedeutet dies einen Millionenauftrag und eine logistische Meisterleistung. Das Unternehmen betont die Abhängigkeit vom Wasserstand des Mains für den Transport. Niedrigwasser könnte die Verschiffung verzögern oder zusätzliche Schiffe erfordern.
In Kitzingen blickt man auf eine lange Tradition im Anlagenbau zurück. 1874 gründeten die Brüder Hupmann eine Kupferschmiede, die sich auf Brauereianlagen spezialisierte. Die Nähe zu den vielen fränkischen Brauereien sicherte den Erfolg. Seit etwa 20 Jahren gehört Hupmann zum Düsseldorfer Maschinenbauer Ge, einem globalen Player. Laut eigenen Angaben läuft jeder zweite Liter Bier weltweit durch Anlagen von Ge. Die Fertigung der Tanks erfordert höchste Präzision und qualifizierte Schweißer.
Die hohen Standards in der Lebensmittelproduktion sind entscheidend, insbesondere bei der Whiskyherstellung, einem wachsenden Markt. Die Tanks werden in Kitzingen gefertigt, jede Schweißnaht muss perfekt sein, um Bakterienbildung zu verhindern. Ge hat sich neben dem Brauereigeschäft ein weiteres Standbein im Destilleriebereich aufgebaut. Whisky ist sehr interessant für das Unternehmen, da die Nachfrage stetig steigt.
„Wir sind sehr stark in diesen Markt eingestiegen als zusätzliches Standbein zu dem Brauereigeschäft. Es ist ein mittlerweile ein hochinteressantes Geschäft für uns geworden.“
Die Reise der Destillerie führt vom Main über den Rhein in den Hafen von Antwerpen. Von dort erfolgt der Transport per Schiff um Afrika herum nach Japan. Der Umweg ist notwendig, da die Route durch das Rote Meer derzeit zu gefährlich ist. Bereits im kommenden Jahr soll in diesen Tanks die Maische gären. Nach dem Brennen reift der Whisky zehn Jahre in Holzfässern, bevor die Japaner mit Hightech aus Kitzingen anstoßen können. Die Fertigung in Deutschland ist ein Zeichen für Qualität.