Dieses Video wurde am 7. Juli 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Der fränkische Weinbau steht vor einer Zäsur. Sinkender Weinkonsum und steigende Kosten zwingen Winzer zum Handeln. Viele reduzieren ihre Flächen, was eine Chance für Biodiversität sein könnte, wenn die Umstrukturierung geordnet verläuft.
Deutschlands Weinbau steht vor Herausforderungen. Der Weinkonsum sinkt, besonders bei der jüngeren Generation, die alkoholfreie Alternativen bevorzugt. Winzer in Franken reagieren mit Flächenreduzierungen. Florian Engelmann, Weingut Leininger, gibt zwei Hektar auf, da seine Rebfläche zu groß ist. Auch andere Winzer sehen sich gezwungen, Flächen aufzugeben. Dies wirft die Frage auf, welche Flächen noch rentabel sind und wie die Zukunft der fränkischen Weinberge aussieht.
Die sinkenden Umsätze zwingen Winzer, über die Rentabilität ihrer Flächen nachzudenken. Kollegen roden bereits Flächen, da keine Perspektive in Sicht ist.
Auch große Genossenschaften spüren den Rückgang. Sie können ihren Traubenerzeugern immer weniger auszahlen, was zur Aufgabe von Rebflächen führt. Der Erlös ist zu gering, die Kosten steigen durch den Mindestlohn. Pachtverträge werden nicht verlängert, Weinberge liegen brach, in der Hoffnung auf bessere Zeiten. Der Wert der Pachtflächen sinkt dadurch drastisch.
Sogar das größte Privatweingut Deutschlands, das Juliusspital in Würzburg, reduziert seine Rebfläche um 40 Hektar. Experten prognostizieren, dass in Franken bis zu 1000 Hektar Rebfläche verschwinden könnten. Dies könnte aber auch eine Chance für mehr Biodiversität sein, wenn die Stilllegung geordnet erfolgt und nicht zu Problemen für benachbarte Winzer führt.
Eine geordnete Umstrukturierung könnte die fränkische Weinlandschaft aufwerten. Winzer hoffen auf eine baldige Erholung des Weinkonsums und dass die aktuelle Absatzkrise nur vorübergehend ist. Eine vielfältigere Landschaft mit Obststücken und Bäumen zwischen den Rebflächen könnte entstehen, ähnlich wie vor den Flurbereinigungszeiten. Die Winzer hoffen auf eine Trendwende.
Sinkender Weinkonsum zwingt fränkische Winzer zum Handeln. Rodungen und Flächenstilllegungen könnten aber auch eine Chance für mehr Biodiversität in der fränkischen Weinlandschaft sein.