Dieses Video wurde am 11. November 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Unbekannte haben die Notunterstandshütte der Bergwacht am Watzmann schwer beschädigt. Die ehrenamtlichen Bergretter sind fassungslos über die Zerstörungswut. Nun stellt sich die Frage, wie solche Taten in Zukunft verhindert werden können.
Für die Bergwacht Ramsau ist es Routine, im Notfall schnell zur Stelle zu sein. Doch seit einigen Wochen beschäftigt die Bergwachtler ein anderes Problem: Vandalismus an ihrer Notunterstandshütte am Hocheck des Watzmanns. Unbekannte Täter traten die Wand zum Materialraum ein, zerstörten eine Scheibe und beschädigten das Vorhängeschloss. Die Tat wurde von einem Bergsteiger am 25. Oktober gemeldet. Wer dafür verantwortlich ist, ist unklar, da es auf der Hütte keine Kameras gibt.
Die Täter versuchten vermutlich, das Schloss mit Steigeisen oder einem Eispickel aufzubrechen. Dabei wurde es so stark beschädigt, dass es mit dem Schlüssel nicht mehr geöffnet werden konnte. Die Einsatzkräfte mussten schließlich eine Akkuflex anfordern, um das Schloss zu öffnen. Im Notfall wäre die Ausrüstung für die Bergwacht unerreichbar gewesen – lebenswichtig, wie 2012, als eine Studentengruppe am Watzmann unterkühlt gerettet werden musste.
Es ist unverständlich, wie man mutwillig eine überlebenswichtige Hütte beschädigen kann. Solche Taten sind eine Schande für alle Bergsteiger und Wanderer.
Viele Wanderer können den Vandalismus nicht nachvollziehen. Einige Erklärungsversuche sehen die Ursache darin, dass manche Menschen den Wert derartiger Einrichtungen nicht mehr zu schätzen wissen und egoistischer geworden sind. Andere vermuten, dass es sich um eine neue Art von Wanderern handelt, die mehr Wert auf Instagram-Fotos legen als auf die Sicherheit in den Bergen.
Was in den Köpfen der Täter vorgeht, bleibt jedoch unklar.
Die Bergwacht Ramsau will über den Winter überlegen, wie sich solche Taten in Zukunft verhindern lassen. Ohne Strom und mit schlechtem Empfang auf der Hütte sind die Optionen jedoch begrenzt. Es bleibt der Appell an die Vernunft, damit die Bergretter nicht unnötig ausrücken müssen. Die Sicherheit der Bergsteiger sollte immer Priorität haben.




