US-Zölle bedrohen Italiens Käse-Tradition

Dieses Video wurde am 14. Mai 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Der berühmte Pecorino Romano, Stolz italienischer Handwerkskunst, steht unter Druck. Neue US-Zölle bedrohen das traditionelle Geschäft vieler Familienbetriebe wie dem von Daniele de Roma und gefährden tausende Arbeitsplätze in Italien.

Daniele de Romas Familie produziert Pecorino Romano seit Generationen in Lazium. Dieser kräftige Schafskäse mit DOP-Status repräsentiert jahrhundertealte Tradition und ist der Stolz des Unternehmers. Für de Romas Betrieb und seine 50 Mitarbeitenden sind die neuen US-Zölle existenzbedrohend, da rund ein Drittel der Produktion in die USA exportiert wird. Ein Verlust dieses wichtigen Absatzmarktes könnte die Käseproduktion unrentabel machen und viele Jobs gefährden.

Der drohende Verlust des US-Marktes birgt weitere Risiken für Italien. Ein Überangebot auf dem heimischen Markt könnte die Preise flächendeckend drücken, was die gesamte Lieferkette vom Schaf bis zum Käse betrifft. Ein Großteil der italienischen Wirtschaft, ähnlich wie der Export von Pecorino, ist stark vom Außenhandel abhängig. Italien ist nach Deutschland der zweitgrößte EU-Exporteur in Nicht-EU-Länder, und die USA sind ein Hauptabnehmer. Daher treffen diese Zölle Italien besonders hart und verdunkeln die Wirtschaftsperspektiven, die ohnehin unsicher waren.

Die große Frage ist, ob US-Verbraucher höhere Preise zahlen oder ob Italiens Hersteller die Zollkosten selbst tragen, obwohl Qualität nicht verhandelbar ist.

Experten wie Andrea die Petris beobachten die Lage kritisch und sehen Risiken, falls US-Verbraucher den Konsum drosseln. Die Erzeuger betonen, Preissenkungen bei hochwertigen Produkten wie Pecorino seien keine Option, da Qualität und Kosten meist fix sind. Unternehmer wie Vincenzo Macino sehen dies als Weckruf, sich stärker auf die regionale und nationale Produktion zu besinnen. Neue Kunden zu finden oder die Binnennachfrage anzukurbeln, ist entscheidend. Lokal zu kaufen bewahrt nicht nur Tradition, sondern stärkt die heimische Wirtschaft gegen globale Marktunsicherheiten.