US-Zölle: Lähmende Unsicherheit für Amerikas Industrie

Dieses Video wurde am 21. Mai 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die US-amerikanische Zollpolitik sorgt für erhebliche Unsicherheit in der Wirtschaft. Schwankende Importzölle treffen Unternehmen wie Textilhersteller und Importeure hart und erschweren die langfristige Planung. Besonders die mangelnde Vorhersehbarkeit der Zölle stellt eine große Herausforderung für die gesamte Lieferkette dar.

Joseph Ferrara, Leiter eines seltenen amerikanischen Textilunternehmens, das noch in den USA produziert, investierte Millionen in eine neue Fabrik. Er weigerte sich, wie andere in Billigländer abzuwandern. Die jüngsten US-Zollerhöhungen betreffen sein Geschäft direkt. Stoffe aus Italien und Knöpfe aus aller Welt sind teurer geworden. Mit 30 % der Kosten für Materialien und 70 % für die 115 Mitarbeiter kann er kaum bei den Arbeitskräften sparen. Die Mehrkosten müssen daher teilweise intern aufgefangen und teilweise an die Kunden weitergegeben werden. Ferrara beklagt die Sprunghaftigkeit der US-Zollpolitik.

Die schwankende US-Zollpolitik erschwert jede Planung erheblich. Wir brauchen dringend Gewissheit bei den langfristigen Zollsätzen, um investieren zu können und Stabilität zu schaffen. Diese Unsicherheit schadet uns allen.

Amerikas schwer kalkulierbare Zollpolitik verunsichert auch die Logistikbranche. Es gab ein starkes Auf und Ab des Frachtvolumens und der Preise in den ersten Monaten. Viele Unternehmen haben ihre Importe erhöht, um ihre Lager zu füllen, da sie Zollerhöhungen ahnten. Berichte zeigen, dass nach dem Regierungswechsel die Importe stark stiegen. Galea Gondelova, eine Kleiderverkäuferin, zieht ihre Herbstkollektion jetzt schon im Juni statt August importieren, weil die Zollerhöhungen für 90 Tage ausgesetzt sind. Vorausschauendes Handeln ist gefragt.

Das libertäre Ketoinstitut fand heraus, dass viele Amerikaner zwar mehr Industriejobs wünschen, aber nicht für sich selbst. Schon jetzt fehlen Hunderttausende qualifizierte Arbeiter in der US-Industrie. Allein mit höheren Zöllen lässt sich die heimische Produktion nicht steigern. Amerikaner sind preisbewusst und klagen schnell über Inflation. Modeunternehmen glauben, dass sie Textilien größtenteils importieren werden. Eine Etablierung der Branche dauert Jahre. Joseph Ferrara sieht keine ausreichenden staatlichen Anreize: „Senken Sie die Zölle für Textilmaschinen. Wir haben seit 35 Jahren nicht mehr in unsere Branche investiert. Andere Länder haben modernere Maschinen.“ Trumps Wirtschaftspolitik hat die amerikanische Textilindustrie verunsichert.