Schockzölle: Stahlindustrie unter Druck – EU gefordert

Dieses Video wurde am 4. Juni 2025 von phoenix auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die USA haben die Zölle auf Stahl und Aluminium drastisch erhöht. Diese Maßnahme hat sofortige und gravierende Auswirkungen auf die deutsche und europäische Stahlindustrie. Wir beleuchten die Folgen und die notwendigen Reaktionen mit einem Branchenexperten.

Seit heute Nacht gelten verschärfte US-Zölle auf Stahl und Aluminium. Statt 25% werden nun 50% Zollaufschlag für Exporte aus der EU in die USA fällig. Dies sei eine neue Eskalationsstufe im transatlantischen Handelskonflikt, so Gunner Gröbler. Jährlich liefert Deutschland etwa 1 Million Tonnen, die EU insgesamt 4 Millionen Tonnen Stahl in die Vereinigten Staaten. Diese signifikanten Exportmengen sind nun direkt gefährdet, was die gesamte Branche stark belastet.

Die höheren Zölle führen zu erwarteten Umlenkeffekten. Stahl, der bisher in die USA ging, insbesondere aus Asien, wird nun verstärkt den europäischen Markt ansteuern. Daher fordert die Branche eine Ausweitung der Handelsschutzmaßnahmen (Safeguards) in der EU. Zusätzlich sind Kundenindustrien wie die Automobilbranche betroffen, da weniger Autoexporte auch weniger Stahlbedarf bedeuten. Diese Effekte sind in der aktuell schwachen Konjunktur besonders dramatisch.

Wir erwarten, dass die Bundesregierung den notwendigen Rahmen schafft, damit die Stahlindustrie wirtschaftlich agieren kann. Der Staat sollte kein Investor sein.

Die Handelspolitik liegt bei der EU. Gröbler befürwortet den Verhandlungsweg statt sofortiger Eskalation, auch wenn der Eskalationspfad vorbereitet sein muss. Dynamik wird erwartet, da die EU-Kommissionspräsidentin das Thema zur Chefssache machte. Von der deutschen Regierung fordert die Branche eine klare, starke Stimme in Europa sowie die Umsetzung von Maßnahmen aus dem Koalitionsvertrag zur Stärkung der heimischen Industrie.