Dieses Video wurde am 19. Mai 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch Moody’s hat die Finanzmärkte verunsichert. Die Agentur entzog den USA die Top-Bonität aufgrund der sich verschlechternden Finanzlage. Dies folgt auf ähnliche Schritte anderer Agenturen und hat sofortige Reaktionen an den Börsen ausgelöst.
Die Herabstufung durch Moody’s von Triple-A auf AA1 bedeutet den Verlust der Top-Bonität für die USA. Moody’s begründete dies mit einer erwarteten weiteren Verschlechterung der Finanzlage. An den Märkten führte dies zu steigenden Renditen bei US-Staatsanleihen und fallenden Aktienkursen. Der DAX verzeichnete leichte Verluste, während der Euro gegenüber dem Dollar zulegte. Gold war als sicherer Hafen gefragt und stieg im Wert.
Die Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch Moody’s ist eher ein symbolischer Schritt und für die Märkte keine große Überraschung, positiv ist er dennoch nicht.
Besonders bei den Renditen für US-Staatsanleihen sind die Auswirkungen spürbar. Zehnjährige Papiere überschritten 4,5%, 30-jährige Bonds sogar 5%. Michael Hünseler erwartet einen Fortsetzung dieses Renditeanstiegs. Die 5%-Marke bei langen Anleihen gilt als magische Schwelle, zuletzt auf diesem Niveau im Jahr 2007. Dies erhöht die Refinanzierungskosten für den Staat und Unternehmen, was sich auch bei Aktien bemerkbar macht.
Der sogenannte US-Exzeptionalismus gerät ins Wanken. Die US-Wirtschaft profitierte lange von Globalisierung, niedrigen Steuern und fallenden Zinsen. Diese Stützen bröckeln, da Zinsen steigen und Zölle den Handel untergraben. Das schmälert die Gewinnperspektiven amerikanischer Unternehmen. Das Vertrauen in amerikanische Titel schwindet. Die Herabstufung könnte auch das Vertrauen in den US-Dollar schwächen. Gold wird als sicherer Hafen wahrgenommen.
Das Timing für Investitionen ist laut Experten derzeit sehr schwierig. Normalerweise bewegen sich Anleihen und Aktien gegenläufig, was aktuell nicht der Fall ist. Langfristig können Rücksetzer an den Börsen aber Einstiegsgelegenheiten bieten. Eine ausgewogene Mischung bleibt entscheidend: Aktien gehören ins Portfolio, kurzfristig ist Zurückhaltung ratsam. Langfristige Anleihen dienen als stabiler Verlustpuffer. Die Eurozone erwartet moderates Wachstum 2025, Deutschland Stagnation.