Umbachs Analyse: Neue US-Strategie gegen Russland?

Dieses Video wurde am 15. Oktober 2025 von phoenix auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Sicherheitsexperte Frank Umbach analysiert die veränderte Rolle der USA im Ukraine-Konflikt. Er beleuchtet die Pearl Initiative und die zunehmende Verlagerung der Verantwortung auf Europa. Welche Auswirkungen hat das auf die Ukraine?

Frank Umbach von der Universität Bonn erläutert die aktuelle Situation in der Ukraine-Kontaktgruppe. Die USA haben sich teilweise zurückgezogen und überlassen Europa mehr Verantwortung. Allerdings deutet sich ein Wechsel in der US-Russlandpolitik an. Diskussionen über die Lieferung von Marschflugkörpern und die Weitergabe von Satellitendaten an die Ukraine signalisieren einen neuen Ansatz. Ziel ist es, den militärischen und politischen Druck auf Russland zu erhöhen, um eine größere Bereitschaft zu Verhandlungen zu erreichen.

Die Verlagerung der Verantwortung auf Europa durch die USA, insbesondere durch die Pearl Initiative, zwingt Europa zum Handeln, um die Ukraine weiterhin effektiv zu unterstützen.

Die sogenannte Pearl Initiative, die den Kauf von US-Waffen durch europäische Staaten vorsieht, ist ein Resultat der US-Politik, sich weniger direkt im Konflikt zu engagieren. Trump setzt seine Wahlkampfvorsprechen um und erwartet von Europa, dass sie US-Waffensysteme, wie Patriot-Systeme und Raketen, selbst finanzieren. Dies wird umso wichtiger, da die europäische Militärhilfe im Sommer stark gesunken ist. Die Ukraine benötigt dringend diese Unterstützung, um sich gegen die russische Aggression zu verteidigen.

Umbach betont, dass auch die Lieferung von Tomahawk-Raketen allein keine entscheidende Wendung bringen wird. Es gibt kein einzelnes Waffensystem, das den Krieg komplett verändern könnte. Trotzdem sind solche Waffen notwendig, da die russische Wirtschaft unter den Angriffen auf die Ölraffinerien leidet. Versorgungsprobleme an der Front und für die Bevölkerung nehmen zu. Allerdings darf man die Widerstandsfähigkeit der russischen Wirtschaft und Bevölkerung nicht unterschätzen, da eine Diktatur wie Putins Russland den Menschen viel mehr zumuten kann.

Die Forderung nach mehr Sanktionen gegen Russland wird immer lauter, stößt aber innerhalb Europas auf Widerstand. Ungarn und die Slowakei gelten als Russland-Versteher. Trotzdem ist es möglich, Russland weiterhin unter Druck zu setzen. Die Sanktionen wirken, auch wenn sie nicht zu einem sofortigen Umdenken bei Putin führen. Die Europäische Kommission arbeitet an neuen Mechanismen, um die Energieexporte Russlands in die EU bis 2027 vollständig zu stoppen, ohne am Veto einzelner Staaten zu scheitern. Druck auf Ungarn und die Slowakei wird weiter erhöht. Nach dem 7. Oktober kämpft Israel mit dem Wiederaufbau und der Bewältigung des Traumas.