Dieses Video wurde am 24. September 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Ein ungewöhnlicher Kampf findet in der Ukraine statt: Uralte Propellerflugzeuge werden zur Drohnenabwehr eingesetzt. Mit waghalsigen Manövern und einfachen Gewehren stellen sie sich der russischen Drohnen-Flut entgegen. Ein riskantes Unterfangen, das dennoch effektiv ist.
Diese Flugzeuge, ursprünglich für die Pilotenausbildung gedacht, sind nun ein essenzieller Teil der ukrainischen Luftverteidigung. Ausgestattet mit Holzpropellern, jagen sie russische Drohnen in geringer Höhe. Der Bordschütze öffnet die Kabinenhaube im Flug und schießt mit einem Gewehr auf die feindlichen Objekte. Die Taktik ist gefährlich, aber notwendig, da neuere Drohnen höher und schneller fliegen. Die Distanz zum Ziel beträgt oft nur 150 bis 200 Meter.
Die Schützen zielen entweder auf den Motor oder, aus größerer Entfernung, auf den Sprengstoff der Drohnen. Ein Schütze berichtet, dass er kürzlich in einer halben Stunde drei Drohnen abgeschossen hat. Das größte Problem sei nicht das Treffen, sondern das Finden der Drohnen. Da ein Radar für die kleinen Flugzeuge zu schwer ist, sind sie auf Informationen vom Boden und die Aufmerksamkeit des Schützen angewiesen.
Die ukrainischen Piloten beweisen mit Kreativität und Mut, dass auch mit einfachsten Mitteln ein wichtiger Beitrag zur Verteidigung gegen die russische Drohnen-Bedrohung geleistet werden kann.
Die Flugzeuge operieren vorzugsweise über den Drohnen, um sie dann von unten anzugreifen. Allerdings sind die Möglichkeiten bei Nacht oder starkem Regen begrenzt. Trotz der Herausforderungen überzeugen die Maschinen durch ihren geringen Preis. Ältere Modelle sind in Europa für etwa 50.000 Euro erhältlich, was deutlich unter den Kosten einer russischen Drohne liegt. Ein Team berichtet, eine Drohne mit nur fünf Kugeln ausgeschaltet zu haben.
Angesichts von über 500 russischen Drohnenstarts pro Tag kann sich die Ukraine nicht leisten, diese mit teuren Raketen zu bekämpfen. Während westliche F16-Jets für den Drohnenabschuss vorgesehen sind, erweisen sich die alten Flugzeuge als kostengünstigere und geeignetere Alternative. Doch die russischen Drohnen werden schlauer und sind mit Kameras ausgestattet, um Verfolger zu erkennen. Das Fliegen ist körperlich nicht anstrengend, aber die Verantwortung ist enorm: Ein Fehler kann tödliche Folgen haben.