Dieses Video wurde am 10. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Nach erneuten russischen Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur spitzt sich die Lage zu. Hunderttausende sind ohne Strom und Wasser. Die russische Armee setzt jetzt auf eine neue, perfide Taktik, um die Ukraine weiter zu schwächen.
Die russische Armee hat am vergangenen Wochenende massive Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur geflogen. Laut ukrainischer Luftwaffe wurden 458 Drohnen und 45 Raketen eingesetzt. Obwohl viele Drohnen abgefangen wurden, gab es zahlreiche Treffer an der kritischen Infrastruktur. Besonders betroffen ist die zweitgrößte Stadt Charkiw, wo 100.000 Menschen ohne Strom, Wasser und Heizung auskommen müssen. Die Reparaturarbeiten laufen unter Hochdruck.
Die neue russische Taktik, mit kleinen Trupps vorzurücken, zwingt die Ukraine zum Umdenken. Der Ausgang in Pokrowsk bleibt ungewiss, während die Lage kritisch ist.
Die Situation in Kiew ist ebenfalls angespannt. Christoph Wanner, unser Korrespondent vor Ort, berichtet von einer Verschärfung der Lage im Vergleich zum Vorjahr. Es kommt mehrmals täglich zu Stromausfällen, die auch das Stadtzentrum und das Regierungsviertel betreffen. Die Angriffe zielen gezielt auf Wärmekraftwerke und Umspannwerke, was die Stromversorgung massiv beeinträchtigt. Diese Angriffe erfolgen vor allem mit Iskander-Raketen.
Die Ukraine hat Schwierigkeiten, diese Raketen abzufangen, da ihr die notwendigen Patriot-Systeme und Raketen vom Typ Pack 3 fehlen. Militärexperten betonen, dass nur diese Systeme Kurzstreckenraketen zuverlässig abwehren können. Der bevorstehende Winter verschärft die Lage zusätzlich und stellt die Bevölkerung vor enorme Herausforderungen. Die russische Armee hat im Vergleich zum letzten Winter eine andere Strategie.
Auch die Kämpfe um Pokrowsk gestalten sich schwierig. Militärexperten beschreiben die Stadt als eine Art graue Zone, in der unklar ist, welche Seite welche Stadtteile kontrolliert. Russische Truppen sickern in kleinen Trupps in die Stadt ein, eine Taktik, die sich als erfolgreich erweist. Sirski, der Oberbefehlshaber der ukrainischen Truppen, gibt sich optimistisch, doch viele Experten sind skeptisch, ob Pokrowsk noch lange gehalten werden kann. Auch Konstantinow ist stark gefährdet.




