Ukraine: Friedensgespräche festgefahren, Merz trifft Trump

Dieses Video wurde am 3. Juni 2025 von phoenix auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Bemühungen um eine diplomatische Lösung des Krieges in der Ukraine stoßen weiterhin auf große Hindernisse. Insbesondere Russlands unveränderte Haltung zu territorialen Fragen macht Fortschritte nahezu unmöglich. Internationale Vermittlungsversuche laufen, doch der Weg zu einem tatsächlichen Gipfeltreffen scheint noch weit.

Die jüngsten Gespräche zur Beilegung des Krieges in der Ukraine haben kaum Fortschritte gebracht. Beobachter wie Paul Ronzheimer von Bild berichten, dass sich seit den ersten Verhandlungen in Istanbul wenig Neues ergeben hat. Das ukrainische Team konstatiert eine harte Linie Russlands, die direkt von Wladimir Putin vorgegeben sei. Das Hauptproblem bleiben territoriale Ansprüche Russlands auf die vier Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja, Cherson sowie die Krim. Russland beharrt auf Gebieten, die aktuell noch von der Ukraine gehalten werden, was für Kiew weiterhin unannehmbar ist.

Ein direktes Treffen zwischen Selenskyj und Putin, wie es Erdogan anstrebt, wird kurzfristig als nahezu ausgeschlossen betrachtet. Experten sind überzeugt, dass Russland den Krieg fortsetzen will und Putin nicht von seinen Kriegszielen abrückt. Solange keine Annäherung bei den Kernforderungen, insbesondere den territorialen Ansprüchen, erkennbar ist, macht ein Gipfelgespräch wenig Sinn. Der Druck auf Russland, vor allem aus den USA, scheint momentan eher taktisches Manövrieren zu bewirken, um Zeit zu gewinnen.

Experten sind sich einig: Russland will den Krieg fortführen und Putin weicht nicht von seinen Kriegszielen ab. Ein Gipfeltreffen ist erst realistisch, wenn ein Deal in Reichweite scheint.

Vor diesem Hintergrund reist Bundeskanzler Olaf Scholz diese Woche zu Donald Trump in die USA. Es wird erwartet, dass Friedrich Merz versuchen wird, ein persönliches Verhältnis aufzubauen, anstatt direkten Druck auszuüben. Ziel könnte sein, Trump die Vorteile einer anderen politischen Linie aufzuzeigen. Ein zentrales Thema wird die weitere Unterstützung der Ukraine sein. Trump dürfte fordern, dass Europa noch mehr Verantwortung übernimmt. Dies könnte bedeuten, dass europäische Länder amerikanische Waffen kaufen, um sie dann an die Ukraine zu liefern. Merz‘ Einfluss auf US-Sanktionsinitiativen dürfte gering sein; sein Fokus liegt wohl auf der Schaffung einer vertrauensvollen Basis.

Donald Trump legt großen Wert auf Zahlen, insbesondere bei Handelsdefiziten und Verteidigungsausgaben. Er pochte bereits in seiner ersten Amtszeit auf das 2%-Ziel der NATO und kritisierte Projekte wie Nord Stream 2. Bei seinem Treffen mit Merz wird Trump voraussichtlich weitere Ausgaben von Deutschland für die Verteidigung einfordern, möglicherweise sogar über das 2%-Ziel hinaus. Auch der Kauf amerikanischer Waffen durch Deutschland für die Ukraine könnte zur Sprache kommen. Trump wird dabei stark die eigenen US-Interessen in den Vordergrund stellen, ein Punkt, bei dem Deutschland durch Zugeständnisse möglicherweise punkten könnte.