Dieses Video wurde am 19. Mai 2025 von phoenix auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Ein unerwartetes Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin wirft neue Fragen im Ukraine-Konflikt auf. Politikwissenschaftler Professor Clemens Fischer analysiert die komplexen Folgen dieses Austauschs. Wer sind die eigentlichen Gewinner und Verlierer dieses diplomatischen Schachzugs?
Nach dem Telefonat zwischen Trump und Putin analysiert Professor Clemens Fischer die Gewinner und Verlierer. Als Sieger sieht er vor allem Trump, der seinen Frieden vermitteln kann und den Fall an den Vatikan übergibt. Auch die italienische Ministerpräsidentin Meloni profitiert durch positive Bilder. Der größte Gewinner sei jedoch Putin, der mit einem „Memorandum of Understanding“ ein neues diplomatisches Element einbringt und dadurch wertvolle Zeit gewinnt.
Zu den Verlierern zählen nach dieser Einschätzung Selenskyj, Erdogan und insbesondere die Ukraine. Selenskyj stehe vor der Wahl: Entweder er lehnt Verhandlungen ab und trägt die Schuld, was zum Rückzug amerikanischer Unterstützung führen könnte, oder er nimmt teil und muss akzeptieren, dass die Gebiete Krim und Donbas vorläufig nicht zurückkehren. Erdogan verliert seine angedachte Rolle als Vermittler am Bosporus.
Die Idee, den Vatikan als Verhandlungsort zu nutzen, geht ursprünglich auf ein Angebot von Papst Franziskus zurück. Trump hat dies geschickt genutzt. Der Heilige Stuhl erscheint als praktischer Ort für Verhandlungen zwischen zwei orthodoxen, christlichen Staaten. Dennoch werden die eigentlichen Optionen von außen diktiert, primär von Trump und Putin. Russland hat seine Haltung klar gemacht: Das Ziel ist die Anerkennung, dass Donbas und die Krim russisch bleiben.
Putins Strategie zahlt sich militärisch aus. Jeder Tag länger bedeutet, dass die Frontlinie in der Ukraine weiter perforiert wird, was Russland ermöglicht, die Grenze seines Vormarsches zu verschieben, bevor eine Waffenruhe in Kraft tritt. Die Europäer gehören ebenfalls zu den Verlierern, da sie nicht am Verhandlungstisch sitzen. Das geplante Format sieht nur Russland und die Ukraine vor, was die Einflussnahme der EU minimiert.
Nach dem Telefonat zwischen Trump und Putin scheint es, dass die Ukraine vor schweren Zugeständnissen steht, während Russland Zeit und territoriale Gewinne sichert.