Dieses Video wurde am 4. September 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
In den USA entbrennt ein Streit um die Geschichtserzählung. Das Weiße Haus unter Trump fordert „Korrekturen“ in Museen, um eine positivere Darstellung der amerikanischen Geschichte zu erzwingen. Kritiker sehen darin eine Revision der Geschichte.
Die Smithsonian Institution, mit ihren zahlreichen Museen, steht im Zentrum der Auseinandersetzung. Präsident Trumps Dekret fordert die Entfernung von Inhalten, die als „spaltend“ wahrgenommen werden. Konkret geht es um Darstellungen, die beispielsweise die Schattenseiten der amerikanischen Geschichte, wie die Sklaverei, thematisieren. Das Weiße Haus übt somit direkten Einfluss auf die historische Darstellung aus, was zu hitzigen Debatten führt.
Die Museen bewahren Geschichte, erzählen sie weiter und machen sie für Besucher zugänglich. Die aktuelle Auseinandersetzung wird eines Tages selbst Teil der historischen Aufzeichnung sein.
Trump selbst äußerte sich auf seiner Plattform Truth Social kritisch über das Smithsonian, das seiner Meinung nach „außer Kontrolle“ sei. Er bemängelte, dass dort zu viel über die „schreckliche“ Seite des Landes und die Sklaverei diskutiert werde. Dies verdeutlicht die ideologische Kluft und den Versuch, die Geschichtsschreibung im Sinne der eigenen politischen Agenda zu beeinflussen. Ziel ist eine Erzählung, die Amerika in einem positiveren Licht erscheinen lässt und kritische Aspekte minimiert.
Historikerin Martin Jones betont, dass eine bloße Entfernung von Exponaten aus Museen nicht ausreicht, um das kollektive Gedächtnis zu verändern. Das Bewusstsein für die dunklen Kapitel der amerikanischen Vergangenheit, wie die Sklaverei, sei tief in der Gesellschaft verankert. Es liege daher an jedem Einzelnen, diese Geschichte zu würdigen, weiterzuerzählen und zukünftigen Generationen zu vermitteln. Museen sind demnach mehr als nur Archive; sie sind Mahnmale und Orte der Auseinandersetzung.