Dieses Video wurde am 30. Mai 2025 von euronews (deutsch) auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Nach einem erschütternden Anschlag in Washington steigt die Besorgnis über die Terrorgefahr in Deutschland. Experten und Politiker warnen vor einer zunehmenden Radikalisierung und neuen Allianzen extremistischer Gruppen. Das Leben für Juden hat sich bereits spürbar verändert.
Nach einem tödlichen Anschlag vor dem jüdischen Museum in Washington, verübt von einem Täter mit mutmaßlichen Verbindungen zu pro-palästinensischen Gruppen und Islamisten, wächst in Deutschland die Sorge. Die Tat, bei der zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft starben, wirft ein Schlaglicht auf eine zunehmende Radikalisierung. Besonders seit dem 7. Oktober mehren sich gewaltsame Vorfälle und anti-israelische Bekundungen bei Demonstrationen. Experten sehen neue Allianzen zwischen verschiedenen extremistischen Strömungen.
Die anti-israelische Szene in Deutschland radikalisiert sich stark, mit neuen Allianzen zwischen Islamisten, säkularen anti-israelischen Kräften und deutschen Postkolonialisten, warnen Experten.
Für jüdisches Leben in Deutschland hat sich die Situation spürbar verschlechtert. Laut Volker Beck (Grüne) ist Antisemitismus wieder allgegenwärtig, was viele Juden verunsichert und zu der Frage führt, ob man hier noch bleiben kann. Er kritisiert den Umgang der Politik mit reaktionären Moscheeverbänden, die lange als Partner galten. Beck bemängelt, dass man die Gefahr islamistischer Ideologien nicht ernst genug genommen und auf Deeskalation durch „süßen Tee“ gesetzt habe, was sich als Illusion erwiesen habe.
Susanne Schröter, eine führende Expertin für Terrorismus und Islamismus, warnt, dass scheinbar spontane Einzeltaten oft gut vernetzten Organisationen entspringen können. Sie betont, dass die Hamas und andere radikale palästinensische Gruppen auch in westlichen Ländern und Deutschland gut vernetzt sind und Einfluss nehmen, sogar auf Universitäten. Vieles, was als spontan erscheine, sei letztendlich im Ausland organisiert. Schröter fordert ein energisches rechtstaatliches Vorgehen gegen diese Gruppen, das in den letzten Jahren nicht ausreichend erfolgt sei.
Die Gefahr von Anschlägen in Deutschland ist laut Experten so groß wie lange nicht. Besonders der islamistische Terror bereitet Sorgen. Fälle wie in Mannheim oder Solingen zeigen das hohe Gewaltpotenzial. Susanne Schröter befürchtet, dass wir mit Nachahmertaten rechnen müssen und das Gewaltpotenzial weiter zunimmt, mit Angriffen auf Juden und Pro-Israel-Befürworter. Die neuesten Zahlen des Berliner Verfassungsschutzes bestätigen die Bedrohung: Mehr als 2400 Islamisten allein in Berlin, mit einer hohen Dunkelziffer. Deutschland hat erkennbar ein Sicherheitsproblem.