Talentförderung: Deutschlands Weg zum Profisport

Dieses Video wurde am 19. Oktober 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Der Traum vom Profisport ist für viele Jugendliche ein ehrgeiziges Ziel. Deutschland setzt auf Eliteschulen, um Talente gezielt zu fördern. Doch wie gelingt der Spagat zwischen hartem Training und schulischer Ausbildung?

Finn Paulix, ein 18-jähriger Handballspieler, geht seit seinem 15. Lebensjahr auf das Schul- und Leistungssportzentrum in Berlin. Seine Eltern spielten ebenfalls Handball, wodurch er früh mit dem Sport in Berührung kam. Mittlerweile spielt er in der Jugendnationalmannschaft und bei den Füchsen Berlin, einem der Top-Handballclubs Europas. Die Füchse sind bekannt für ihre exzellente Nachwuchsarbeit, die Talente sowohl sportlich als auch schulisch fördert. Finn wohnt im Internat und profitiert von den Bedingungen einer Eliteschule des Sports.

Der Alltag an einer Eliteschule ist straff. Finn trainiert oft zweimal täglich und besucht dazwischen die Schule. Trotz des vollen Programms findet er Zeit für zusätzliche Einheiten im Kraftraum, um an seinen Defiziten zu arbeiten. Bob Hunning, Geschäftsführer der Füchse, sieht in den Erfolgen ehemaliger Nachwuchsspieler eine tägliche Motivation. Viele schafften den Sprung in die Bundesliga oder in Zweitligavereine. Das Ziel ist es, den jungen Menschen Werkzeuge für ihr Leben mitzugeben.

Eliteschulen des Sports bieten eine einzigartige Möglichkeit, sportliche Karriere und schulische Ausbildung zu verbinden. Dies ermöglicht jungen Talenten, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und sich bestmöglich zu entwickeln.

Um eine Eliteschule zu besuchen, müssen Schüler einen Auswahlprozess durchlaufen und herausragende sportliche Leistungen in ihrer Altersklasse nachweisen. Tom Görike, Lehrer und Berufsschulkoordinator, erklärt, dass Verbände Sichtungen durchführen, um die besten Schüler auszuwählen. Die Sportschule in Berlin Hohenschönhhausen besuchen rund 1100 Schüler aus verschiedenen olympischen Sportarten. Die schulischen Anforderungen sind die gleichen wie an normalen Schulen, jedoch profitieren die Schüler von kleineren Klassen und speziellen Förderangeboten.

Trotz aller guten Voraussetzungen gibt es keine Garantie für eine Profikarriere. Eine Verletzung kann alle Pläne durchkreuzen, wie Finn schmerzlich erfahren musste. Er betont, dass die Schule genauso wichtig ist wie der Sport. Sein Ziel bleibt jedoch, Handballprofi zu werden. Der Weg dorthin ist mit viel Schweiß und Mühe verbunden, aber er prägt ihn als Sportler und als Mensch. Die Kombination aus Sport und Bildung ist entscheidend für die persönliche Entwicklung junger Athleten.