Stahlkrise: Rettung für Deutschlands Schlüsselindustrie?

Dieses Video wurde am 6. November 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die deutsche Stahlindustrie steht vor einer Zerreißprobe. Hohe Energiekosten und die Konkurrenz aus China setzen die Branche unter Druck. Ein Stahlgipfel im Kanzleramt soll nun Wege aus der Krise aufzeigen.

Stahl ist essentiell für viele Industriezweige, von der Automobilproduktion bis zum Wohnungsbau. Rund 80.000 Menschen arbeiten direkt in der Stahlindustrie, und insgesamt hängen etwa 4 Millionen Arbeitsplätze von ihr ab. Die deutschen Stahlkocher leiden unter dem enormen Wettbewerbsdruck, insbesondere durch billigen Stahl aus China. Kanzler März unterstützte beim Stahlgipfel Vorschläge der EU-Kommission, um die heimische Stahlindustrie zu schützen.

Die Stahlindustrie ist systemrelevant. Es geht nicht nur um abstrakte Zahlen, sondern um das Schicksal von Unternehmen, Arbeitnehmern und ihren Familien. Wir brauchen faire Wettbewerbsbedingungen!

Auch die Lechstahlwerke in Schwaben spüren die Auswirkungen der Krise. Weniger Aufträge und gestiegene Energiekosten belasten das Unternehmen. Die Stromkosten haben sich verdoppelt, was den Wettbewerb erheblich beeinträchtigt. Im Kanzleramt suchten Minister, Länderchefs, Branchen- und Gewerkschaftsvertreter nach Lösungen. Die Bundesregierung will sich für höhere Zölle auf Stahlprodukte aus China einsetzen und die Strompreise senken.

Professor Hubertus Bart vom Institut der Deutschen Wirtschaft warnt vor einem Kollaps der Stahlbranche. Die hohen Energiekosten und Schwierigkeiten durch Zölle setzen die Branche massiv unter Druck. Ein Niedergang hätte weitreichende Folgen, insbesondere für Zulieferer und Abnehmer. Höhere Einfuhrzölle auf billige Konkurrenz aus China sind zwar Protektionismus, aber angesichts unfairer Handelspraktiken gerechtfertigt. Entlastungen für die Industrie sind dringend erforderlich.

Ein Industriestrompreis kann kurzfristig Entlastung bringen, reicht aber nicht für langfristige Investitionen. Es braucht bezahlbare Energie, grünen Strom und wettbewerbsfähigen grünen Wasserstoff. Die Politik muss die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Energiepreise sinken. Sonst drohen Dauersubventionen, die nicht zielführend sind. Die Lage ist ernst, aber es gibt Hoffnung auf Besserung durch gezielte Maßnahmen.