Dieses Video wurde am 7. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Ein Berliner Hotel soll durch die Unterbringung von Obdachlosen Millionengewinne erzielen. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg nutzt das Haus seit Jahren als Notunterkunft. Nun steht der Vorwurf des Sozialbetrugs im Raum, da Kontrollen kaum möglich seien. Die Frage ist, wie Kriminelle den Sozialstaat ausnutzen.
Seit zehn Jahren dient das Hotel in Berlin-Tempelhof-Schöneberg als Notunterkunft. Laut Recherchen explodierten Gewinn und Unternehmenswert des Hotels. Die Gewerkschaft der Polizei kritisiert, dass hier kriminelle Machenschaften stattfinden würden. Es gäbe kaum Kontrollen, um den Missbrauch des Sozialstaats zu verhindern. Der Bezirk hat nun angekündigt, die Unterbringung in diesem Hotel zu beenden, doch das Problem betrifft nicht nur dieses eine Haus. Es geht um ein System.
Es sieht so aus, dass massiv Sozialbetrug begangen wird. Leute melden sich an, kassieren Geld, sind aber eventuell gar nicht da. Der Staat scheint machtlos.
Reporter Til Biemann erklärt, dass die Bilanzen des Hotels öffentlich einsehbar sind. Demnach machte das Hotel 2013 noch einen Verlust von 20.000 Euro, während 2015 plötzlich ein Plus von 800.000 Euro verbucht wurde. Dies fiel mit der damaligen Flüchtlingswelle zusammen. Mittlerweile werden dort hauptsächlich Wohnungslose aus dem EU-Ausland untergebracht. Diese nehmen oft Minijobs an, um ihren Anspruch auf Sozialleistungen zu begründen. Ob diese Jobs tatsächlich ausgeführt werden, ist fraglich.
Eine Begehung des Sozialamtes ergab, dass viele Zimmer leer standen, was den Verdacht des Sozialbetrugs erhärtet. Es gibt Berichte von Briefkästen mit dutzenden Namen, obwohl nur wenige Personen tatsächlich vor Ort sind. Die Betroffenen melden sich an, füllen Formulare aus und kassieren Geld, während sie sich möglicherweise in ihren Heimatländern aufhalten. Das Hotel soll nun aus hygienischen Gründen geschlossen werden, aber das Problem des Sozialbetrugs bleibt bestehen.
Die Gesetzeslage verpflichtet den Staat, Menschen ohne Wohnung zu helfen. Da es an bezahlbarem Wohnraum mangelt, greifen die Bezirke auf Hotels wie dieses zurück. Das Problem ist jedoch viel größer und betrifft nicht nur Berlin, sondern ganz Deutschland. Der Betrug findet nicht nur in Hotels, sondern auch in Wohnungen statt. Ein Anwohner berichtete, dass trotz der angekündigten Evakuierung weiterhin neue Leute in das Hotel einziehen. Am Ende zahlen die Steuerzahler die Zeche.




