Dieses Video wurde am 26. September 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die aktuellen Razzien in NRW decken erschreckende Fälle von Sozialbetrug auf. Doch ist das Problem wirklich hausgemacht? Matthias Brotkorb analysiert, ob unser Sozialsystem Kriminelle geradezu einlädt.
Brotkorb betont, dass das eigentliche Problem in den Systemstrukturen liegt, die Missbrauch begünstigen. Er unterscheidet zwischen Zuwanderung in die Sozialsysteme und dem Missbrauch durch Bürgergeldempfänger, die schwarz arbeiten. Obwohl es keine Studien dazu gibt, kennt auch er Fälle im Bekanntenkreis. Auch Unternehmen nutzen Minijobs, um Kosten auf die Allgemeinheit abzuwälzen, was Brotkorb als Dysfunktionalität und nicht als direkten Missbrauch bezeichnet. Handlungsbedarf ist offensichtlich.
Das Kernproblem ist, dass unser Sozialsystem aus einer Zeit stammt, als die heutigen Menschenströme unvorstellbar waren. Es ist zu luxuriös für die aktuelle Weltlage, was zu Missbrauch führt.
Die aktuellen Maßnahmen zur Grenzsicherung sind laut Brotkorb nur Symptombekämpfung. Die eigentliche Ursache ist ein Sozialstaat, der nicht mehr zur globalisierten Welt passt. Er fordert ein Umdenken in der Politik und schlägt vor, das Bürgergeld auf 12 Monate zu begrenzen, um Anreize zum Missbrauch zu reduzieren. Juristische Bedenken hinsichtlich der Menschenwürde sieht er kritisch, da er Eigenverantwortung für den Lebensunterhalt als wichtiger erachtet. Neue Regeln sind nötig.
Brotkorb argumentiert, dass die Menschenwürde nicht dadurch verletzt wird, wenn ein gesunder Mensch für seinen eigenen Lebensunterhalt sorgen muss. Vielmehr sieht er darin einen Akt der Verantwortungsübernahme. Eine Neuregulierung des Sozialstaates sei unerlässlich, um mit den veränderten Zeiten Schritt zu halten und den Missbrauch effektiv zu bekämpfen. Sonst wird es keine dauerhafte Lösung geben.