Dieses Video wurde am 8. Oktober 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Ab Januar 2026 müssen Millionen Deutsche tiefer in die Tasche greifen. Die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen führt zu höheren Sozialbeiträgen. Besonders Besserverdienende werden stärker belastet.
Die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenzen betrifft sowohl die gesetzliche Krankenkasse als auch die Rentenversicherung. Die Beitragsbemessungsgrenze definiert das maximale Bruttoeinkommen, bis zu dem Sozialversicherungsbeiträge erhoben werden. Einkommen oberhalb dieser Grenze bleibt beitragsfrei. Kritiker bemängeln, dass die Regierung mit dieser Maßnahme lediglich versucht, Löcher in den Sozialkassen zu stopfen, anstatt nachhaltige Lösungen zu finden. Die außerparlamentarische Opposition fordert stattdessen eine Stärkung der privaten Vorsorge.
Es braucht eine Kapitaldeckung der Rente als dritte Säule. Junge Menschen sollten privat vorsorgen, da die Rente nicht stabil bleiben wird. Frühverrentung muss gestoppt werden.
Konkret bedeutet dies, dass bei der Rente Einkommen über 8050 Euro beitragsfrei waren. Ab Januar steigt diese Grenze auf 8450 Euro, was 2,1 Millionen Arbeitnehmer betrifft. Bei den Krankenkassen erhöht sich die Grenze von 5513 Euro auf 5813 Euro, was 5,5 Millionen Arbeitnehmer betrifft. Sozialökonomen fordern ein Ende der Frühverrentung und höhere Abschläge für diejenigen, die vorzeitig in Rente gehen. Viele Menschen würden subventioniert, obwohl sie noch arbeitsfähig seien.
Jährlich fließen rund 120 Milliarden Euro an Steuergeldern in das Rentensystem, um dessen Kollaps zu verhindern. Eine längere Lebensarbeitszeit sei daher unvermeidbar. Friedrich Merz betont die Notwendigkeit einer realistischen Sozialpolitik angesichts der demografischen Entwicklung. Es gehe um eine faire Lastenverteilung zwischen den Generationen, um die Zukunftsfähigkeit des Sozialstaats zu sichern.
Die Erhöhung des Renteneintrittsalters wäre eine sofortige Maßnahme. Früher wurden zehn Jahre Rente bei 45 Arbeitsjahren bezogen, heute sind es 20 Jahre Rente bei circa 40 Arbeitsjahren. Zudem gab es früher vier bis fünf Beitragszahler pro Rentner, jetzt sind es nur noch zwei. Änderungen sind jedoch mit schmerzhaften Einschnitten verbunden, weshalb einige in der Koalition den Konflikt mit ihrer Wählerschaft scheuen. Die politische Realität erfordert jedoch mutige Entscheidungen.