Solingen 1993: Rechte Gewalt und politische Folgen

Dieses Video wurde am 24. Oktober 2025 von DER SPIEGEL auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Der Brandanschlag in Solingen 1993 markiert einen düsteren Wendepunkt. Er steht symbolisch für die Zunahme rechter Gewalt in Deutschland. Die politische Reaktion darauf war umstritten.

Im Mai 1993 starben in Solingen fünf türkischstämmige Frauen und Mädchen bei einem Brandanschlag. Die Familie Genç lebte seit 20 Jahren in Deutschland. Drei der Täter waren in der rechtsextremen Szene aktiv. Bis Ende des Jahres kamen mindestens 56 Menschen durch rechte Gewalt ums Leben. Das Haus der Familie wurde zu einem Mahnmal. Die Ereignisse lösten Bestürzung und Wut aus.

Die Reaktion der Politik auf den Anschlag in Solingen war verheerend. Stattdessen wurde eine Asylrechtsverschärfung durchgesetzt, was viele als falsches Signal werteten.

Eine Woche nach der Tat demonstrierten tausende Menschen in Solingen. Es kam zu Randale und Gewalt. Die Stimmung war von Wut geprägt, da nur Tage später das neue Asylkompromissgesetz in Kraft trat. Dieses schränkte das individuelle Grundrecht auf Asyl stark ein. Viele sahen darin eine Reaktion auf die Zunahme von Flüchtlingen und Asylbewerbern und nicht eine Antwort auf die rechte Gewalt.

Die Ereignisse in Solingen zeigten die Auswirkungen von Rassismus und die Notwendigkeit, sich gegen rechte Gewalt zu engagieren. Der Anschlag verdeutlichte die Versäumnisse im Umgang mit strukturellem Rassismus innerhalb der Gesellschaft und der Politik. Er bleibt ein Mahnmal für die Opfer rechter Gewalt und die Notwendigkeit einer konsequenten Aufarbeitung.