Social Media: Gefahr für Kinder? Debatte um Verbote

Dieses Video wurde am 12. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Debatte um Social Media und deren Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche spitzt sich zu. Forderungen nach strengen Reglementierungen werden lauter. Brauchen wir ein Verbot für unter 16-Jährige, um das Kindeswohl zu schützen?

Die Elterninitiative Smarter Start sammelte über 250.000 Unterschriften für ein Social-Media-Verbot unter 16 Jahren. Australien geht bereits voran und verbietet ab September soziale Medien für diese Altersgruppe. Experte Bern Sigelko von der Arche betont die Notwendigkeit zu handeln, da die Gefahren für Kinder und Jugendliche sehr groß seien. Es brauche Schutzmechanismen, damit Kinder gar nicht erst auf diese Medien zugreifen können.

Es braucht nicht nur Inhaltsbeschränkungen, sondern klare Altersbegrenzungen, da Kinder zu leicht falsche Angaben machen können und Eltern oft keinen ausreichenden Einblick haben. Auch die Anbieter müssen in die Pflicht genommen werden.

Sigelko mahnt, dass viele Eltern Social Media selbst intensiv nutzen und dadurch ein Vorbild für ihre Kinder sind. Er fordert, dass Anbieter stärker in den Kinderschutz einbezogen werden müssen, da diese schließlich auch daran verdienen. UNICEF-Zahlen zeigen, dass jedes vierte Kind in Deutschland auf Sozialleistungen angewiesen ist. Die Kinderarmut verdreifache sich und in Berlin sei jedes dritte Kind betroffen.

Neben finanzieller Armut beobachtet Sigelko eine emotionale Verarmung bei vielen Familien. Kinder gehen ungefrühstückt zur Schule und können sich nicht konzentrieren. Es gäbe immer mehr Ghettoisierung und Brennpunktschulen. Die Bildung der Kinder sei stark vom Einkommen der Eltern abhängig und somit bleiben viele auf der Strecke, was langfristig hohe Kosten verursachen wird.

Auch die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen, insbesondere in Einkaufszentren, bereitet Sorge. Hassprediger über TikTok und andere Kanäle beeinflussen vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund. Sigelko fordert eine bessere Durchmischung der Bevölkerungsgruppen, um die Entstehung von Hass zu verhindern. Es brauche eine Analyse, wie man herausgeforderte Gebiete nicht noch weiter herausfordernd gestaltet.