Sicherheitspolitik: SPD kontert Orbans NATO-Aussagen!

Dieses Video wurde am 17. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Verteidigungsminister Pistorius eröffnet ein neues Zentrum für Sicherheit. Falko Drossmann (SPD) äußert sich zu Europas Rolle und kritisiert Orbans Haltung. Eine klare Absage an russische Propaganda?

Das neue Zentrum für Sicherheit und Verteidigung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik soll Entscheidungsträger beraten. Drossmann betont die Notwendigkeit unabhängiger Expertise, um die Herausforderungen der Verteidigung zu analysieren. Er fragt, inwiefern die deutsche Haushaltssystematik noch zeitgemäß ist und wie man mit Risikokapital umgehen sollte. Auch die europäische Rüstung und der Föderalismus in Bezug auf Resilienz müssten überdacht werden. Die Wissenschaftler werden sich sicherlich für eine stärkere Zusammenarbeit in Europa aussprechen.

Drossmann räumt ein, dass Verteidigungspolitik in Europa oft von nationalen Interessen und Standortpolitik geprägt ist. Dennoch spüre er gerade aus den nordischen und osteuropäischen Ländern einen großen Willen zur Zusammenarbeit und zur Entwicklung gemeinsamer Rüstungsprojekte. Er betont, dass es angesichts von über 30 Staaten mit unterschiedlichen Politiken Verbesserungsbedarf gibt. Die europäische Zusammenarbeit muss gestärkt werden, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen.

Orban nutzt die Situation für seine Innenpolitik aus, aber die Fakten sprechen eine andere Sprache. Osteuropäische Staaten stehen klar zur NATO und zur EU, und wir müssen uns verteidigen. Europäische Einigkeit ist wichtiger denn je.

Bezüglich der Aussagen von Viktor Orban, dass von Russland keine Gefahr ausgehe, widerspricht Drossmann entschieden. Er betont, dass Orbans Position von anderen mitteleuropäischen Staaten befremdlich aufgenommen wurde. Staaten wie Polen, Litauen und Tschechien stünden klar zur NATO und zur EU. Drossmann betont die Notwendigkeit, sich zu verteidigen, unabhängig von Russland, angesichts der globalen Entwicklungen und der Zusammenarbeit anderer Demokratien. Er ist zuversichtlich, dass Ungarn die Notwendigkeit europäischer Zusammenarbeit spätestens bei der Auftragsvergabe einsehen werde.

Zur Frage der Wehrpflicht und doppelten Staatsbürgerschaft stellt Drossmann klar, dass es keine Absicht gibt, die Wehrpflicht einzuführen, sondern um einen Wehrdienst gehe. Er räumt ein, dass es bei doppelter Staatsangehörigkeit in bestimmten Fällen zu Problemen bei Sicherheitsüberprüfungen kommen könne. Es wird nach Lösungen gesucht, die auf das jeweilige Land abgestimmt sind, wie es in allen Bereichen mit Sicherheitsfragen üblich ist.