Schwedens Wehrpflicht: Junge Generation rüstet sich

Dieses Video wurde am 21. Mai 2025 von ZDFheute Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Angesichts der verschärften Sicherheitslage in der Ostsee reaktiviert Schweden seine Wehrpflicht und setzt auf das Konzept der Totalverteidigung. Jeder Bürger könnte im Ernstfall eine feste Aufgabe erhalten. Doch wie erleben junge Menschen, die eingezogen werden, diese neue Realität?

In Nordschweden, nahe Umeå, simulierte ein Erkundungstrupp die Entdeckung eines feindlichen Chemielabors. Der Umgang mit Nervengiften und die Notwendigkeit schneller Dekontamination standen im Fokus. Ein Soldat wurde im Szenario mit dem Stoff kontaminiert, was die Dringlichkeit unterstrich. Angesichts der verschärften Sicherheitslage durch Russlands Machtambitionen in der Ostsee rückt die Bedrohung näher. Schweden setzt daher verstärkt auf Schutzeinheiten gegen biologische, chemische und nukleare Waffen.

Schweden reagiert auf die gestiegene Bedrohung durch ein umfassendes Konzept der Totalverteidigung. Dies bedeutet, dass im Krisenfall jeder Bürger eine feste Aufgabe zur Aufrechterhaltung des Landes erhalten kann, ob im Gesundheitswesen oder im Militär. Als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage wurde bereits 2017 die Wehrpflicht wieder eingeführt, die nun sowohl Männer als auch Frauen betrifft und ein wichtiger Bestandteil der schwedischen Verteidigungsstrategie ist.

Angesichts der verschärften Lage fühlen viele Wehrdienstleistende, dass sie mit ihrem Dienst einen wichtigen Beitrag zu etwas Größerem leisten.

In den Ausbildungseinheiten fällt der ungewöhnlich hohe Frauenanteil auf, in Umeå sind es 60%, oft mit einem naturwissenschaftlichem Hintergrund. Die Bedingungen während der Übungen sind anstrengend und kalt, die Verpflegung einfach. Es gibt auch praktische Herausforderungen, etwa bei der Anpassung der Ausrüstung wie Westen und BHs. Doch der starke Zusammenhalt in der Gruppe hilft den jungen Menschen, diese Zeit gemeinsam zu meistern.