Dieses Video wurde am 14. August 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die ersten 100 Tage der schwarz-roten Koalition: Ein Fehlstart? Kanzler Merz steht unter Druck, die Wählergunst ist gesunken. Jetzt muss er handeln, um die Koalition zu stabilisieren.
Die ersten 100 Tage der schwarz-roten Koalition unter Kanzler Merz sind von Turbulenzen und sinkenden Umfragewerten geprägt. Der Kanzler sieht sich mit interner Kritik und der Notwendigkeit konfrontiert, das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen. Ein Krisengipfel soll nun die Weichen für eine erfolgreiche Regierungsarbeit stellen. Die Herausforderungen sind vielfältig, von der Israel-Politik bis zur Richterwahl, und erfordern eine klare Strategie und eine verbesserte Kommunikation, um die Koalition zu stabilisieren und die gesteckten Ziele zu erreichen. Nun liegt es an Merz, diese Probleme anzugehen und Vertrauen zurückzugewinnen.
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann und andere hochrangige Parteivertreter wurden ins Kanzleramt zitiert, um über die aktuelle Krise zu beraten. Die Kritik an Merz‘ Führungsstil und den mangelnden Abstimmungen innerhalb der Partei mehrt sich. Während in der Außenpolitik Erfolge erzielt werden konnten, hapert es im Inneren an Sparanstrengungen und einer klaren Linie. Die verpatzte Richterwahl, die Drosselung der Waffenexporte an Israel und das Ausbleiben der Stromsteuersenkung belasten die Koalition zusätzlich. Es ist also wichtig, dass man hier eine Lösung findet.
Die Grünen kritisieren, dass Schwarz-Rot trotz des Sondervermögens zu wenig in nachhaltige Investitionen investiert und stattdessen Lobbygeschenke verteilt. Agrardiesel, Mütterrente und Gastrosteuer stehen im Fokus der Kritik, da sie aus Sicht der Grünen wichtige Zukunftsinvestitionen vernachlässigen. Unionswähler sind enttäuscht über gebrochene Wahlversprechen und handwerkliche Fehler in der Regierungsarbeit. Die hohen Erwartungen, die vor der Wahl geweckt wurden, konnten bisher nicht erfüllt werden, was zu einem weiteren Vertrauensverlust führt.
Altbundeskanzler Gerhard Schröder empfiehlt eine Politik der ruhigen Hand und weniger überambitionierte Projekte. Die Menschen wollen keine Politikwende, sondern eine Politikkorrektur und vor allem keine Ampelpolitik mit Streit und übertriebenen Vorhaben. Die Koalition sollte sich beruhigen, das Streiten einstellen und sich auf wenige, große Projekte konzentrieren, die gemeinsam ordentlich umgesetzt werden. Diese Konzentration und eine ruhige Hand könnten helfen, die Koalition zu stabilisieren.
Die Koalition muss sich jetzt auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und pragmatische Lösungen finden. Nur so kann sie das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnen und erfolgreich regieren. Es gilt, aus Fehlern zu lernen und eine klare, gemeinsame Linie zu finden.