Dieses Video wurde am 27. September 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Thilo Sarrazin kritisiert in einem Interview Sozialbetrug und die verfehlte Integrationspolitik. Er sieht darin ein Versagen der Politik, das bereits vor Jahrzehnten begann und nun dringend angegangen werden muss. Die aktuelle Debatte um Sozialleistungen für Sinti und Roma sei nur ein Symptom eines tieferliegenden Problems.
Sarrazin, ehemaliger Berliner Finanzsenator, äußerte sich kritisch zur aktuellen Debatte um Sozialbetrug. Er erinnerte daran, dass er bereits vor Jahrzehnten auf dieses Problem aufmerksam gemacht habe und dafür heftige Kritik einstecken musste. Nun sieht er, dass selbst die SPD-Chefin Bärbel Bas das Problem erkannt hat, fragt sich jedoch, wie sie es in den Griff bekommen will. Sarrazin betonte, dass das Problem lange totgeschwiegen wurde.
Die Freizügigkeit ohne adäquate Kontrollmechanismen hat zu einem System geführt, in dem Sozialleistungen missbraucht werden, was die Kommunen überlastet. Handlungsbedarf ist dringend!
Sarrazin kritisiert die Arbeitnehmerfreizügigkeit und die generelle Freizügigkeit in der EU, die es jedem EU-Bürger ermöglicht, sich niederzulassen und Sozialleistungen zu beziehen. Er argumentiert, dass dies einen Anreiz für Armutsmigration und kriminelle Strukturen schaffe. Besonders in Duisburg, wo viele Sinti und Roma leben, sei das Problem offensichtlich, da ein Großteil von ihnen von Sozialleistungen lebt.
Sarrazin bemängelt, dass Entscheidungen oft getroffen werden, ohne die Konsequenzen zu bedenken. Er vergleicht die Situation mit der Einführung des Euro und Schengen, die ebenfalls nicht bis zum Ende durchdacht wurden. Auch bei den Überflutungen im Ahrtal habe man die Augen vor den Risiken verschlossen und Baugebiete in gefährdeten Zonen zugelassen.
Sarrazin kritisiert, dass eine kritische Auseinandersetzung mit der Situation von Sinti und Roma oft sofort in die rechte Ecke gestellt werde. Er betont, dass es ihm nicht darum gehe, bestimmte Bevölkerungsgruppen zu stigmatisieren, sondern um eine sachliche Analyse der Probleme. Er schlägt vor, dass in den ersten Jahren der Freizügigkeit die Sozialleistungsansprüche des Herkunftsstaates gelten sollten.