Sarkozy verurteilt: Politische Erschütterung in Frankreich

Dieses Video wurde am 25. September 2025 von euronews (deutsch) auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Ein historisches Urteil erschüttert Frankreich: Nicolas Sarkozy wurde wegen Korruption verurteilt. Das Urteil markiert einen beispiellosen Fall in der französischen Politik und wirft Fragen nach der Zukunft des ehemaligen Präsidenten auf. Die Entscheidung löst eine nationale Debatte aus.

Ein Pariser Gericht hat Nicolas Sarkozy am Donnerstag zu fünf Jahren Haft verurteilt, wegen krimineller Verschwörung. Im Kern geht es um den Vorwurf, seine Präsidentschaftskampagne 2007 mit libyschem Geld finanziert zu haben, im Gegenzug für diplomatische Gefälligkeiten. Obwohl er von anderen Anklagepunkten freigesprochen wurde, ordnete der Richter eine sofortige Haft an. Sarkozy wird am 13. Oktober vorgeladen, um die Bedingungen seiner Inhaftierung zu erfahren, die auch durch Berufung nicht abgewendet werden kann. Dieser Fall ist ein Novum in der französischen Geschichte.

Die Verurteilung Sarkozys wegen Korruption ist ein beispielloser Vorgang. Sie unterstreicht die Bedeutung von Rechtsstaatlichkeit und politische Verantwortung.

Trotz seines Alters von 70 Jahren könnte Sarkozy bedingte Haftentlassung beantragen. Zusätzlich zur Haftstrafe wurde ihm ein fünfjähriges Verbot der Ausübung öffentlicher Ämter sowie eine Geldstrafe von 100.000 Euro auferlegt. Das Gericht betonte, dass der finale Geldfluss aus Libyen nicht bewiesen werden konnte, aber die Verschwörung zur Korruption an sich bereits strafbar sei. Sarkozy plant, gegen das Urteil Berufung einzulegen und sieht die Anklage als unbegründet an.

Dieses Urteil reiht sich in Sarkozys wachsende juristische Probleme ein. Er wurde bereits in zwei anderen Fällen verurteilt: in der Bygmalion-Affäre wegen illegaler Wahlkampffinanzierung 2012 und im sogenannten Bismuth-Fall, der Korruption und unerlaubte Einflussnahme beinhaltet. Die jetzige Verurteilung wegen Korruption im Amt wiegt besonders schwer und könnte weitreichende Folgen für seine politische Zukunft haben.