Dieses Video wurde am 15. Juni 2025 von ZDFheute Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Santorini, der Sehnsuchtsort vieler, steht vor einer schwierigen Entscheidung. Immer mehr Hotels und Touristenmassen bedrohen die traditionelle Landwirtschaft, insbesondere den einzigartigen Weinbau auf dem Vulkanboden. Ein Kampf um die Seele der Insel hat begonnen.
Auf der griechischen Insel Santorini kämpfen Winzer wie Paris Zigalas und Eva Atanasopolo um ihre Existenz. Auf dem wasserarmen Vulkanboden gedeiht ein besonderer Wein, doch die zunehmende Bebauung durch Investoren bedroht die Anbauflächen. Grundstücke werden verkauft, riesige Hotels entstehen dort, wo einst Reben wuchsen. Junge Leute verlassen die Landwirtschaft, was die Probleme verschärft. Für viele Einheimische ist diese Entwicklung sehr unerfreulich, da die Einzigartigkeit der Insel verloren geht.
Architekt Nikolaus de Lentas gehört zu denen, die sich der ungehemmten Bauwut entgegenstellen. An unberührten Stränden sollen riesige Resorts entstehen. Er fordert dringend einen Raumnutzungsplan, der Flächen für Landwirtschaft, Dörfer und Tourismus klar zuweist. Die aktuelle anarchische Bebauung sei eine Katastrophe für die Insel. Nach den Erdbeben kehrten die Touristenmassen schnell zurück, was den Druck auf die knappen Flächen erhöht.
Santorini braucht ein neues Gleichgewicht zwischen Wirtschaftswachstum und Umweltschutz. Nur so kann die einzigartige Landschaft, die die Besucher anzieht, bewahrt werden.
Selbst Hotelbesitzer wie Adonisopolos sehen die Problematik des Verlusts der Dörfer. Sie wünschen sich, dass Besucher nicht nur für ein schnelles Foto kommen, sondern die Einheimischen und ihre Kultur erleben. Viele Touristen bleiben nur kurz, um das perfekte Bild zu machen, und finden nicht den Weg zu den lokalen Winzern. Santorini braucht Besucher, die die Insel länger genießen und die lokalen Produkte wertschätzen.