Dieses Video wurde am 14. September 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Äußerungen des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez zur Atombombe sorgen für Empörung. Kritiker sehen darin einen Ausdruck tief verwurzelten Antisemitismus und fordern eine klare Distanzierung. Doch was steckt wirklich hinter Sanchez‘ provokanten Aussagen?
Pedro Sanchez‘ Äußerung, Spanien würde den Einsatz einer Atombombe gegen Israel erwägen, ist scharf kritisiert worden. Christoph Lemmer betont die Ungeheuerlichkeit dieser Aussage und sieht darin eine Relativierung des Holocaust. Er wirft Sanchez zudem vor, Israel fälschlicherweise einen Genozid zu unterstellen. Lemmer argumentiert, dass man die Hintergründe für solche Äußerungen verstehen müsse, da er Sanchez für einen Antisemiten hält.
Sanchez‘ Atomdrohung gegen Israel ist eine gefährliche Eskalation, die an die dunkelsten Kapitel der Geschichte erinnert. Es braucht eine klare Verurteilung und Aufarbeitung. Nie wieder!
Lemmer weist auf ein tieferliegendes Problem in Spanien hin: den seit Jahren grassierenden Antisemitismus. Eine Studie der Anti-Defamation League (ADL) aus dem Jahr 2009 belege, dass in spanischen Comics offen antisemitische Klischees verbreitet würden, ohne dass es zu einem Aufschrei komme. Dies zeige, dass eine solche Stimmung in der veröffentlichten Meinung offenbar geteilt werde. Dies bilde den Hintergrund für Pedro Sanchez‘ Äußerungen.
Lemmer kritisiert das Schweigen der deutschen SPD zu den Aussagen von Pedro Sanchez, dem Parteichef der spanischen sozialdemokratischen Partei PSOE. Die PSOE ist Mitglied der Europäischen Sozialdemokratischen Partei, ebenso wie die SPD. Es sei unbegreiflich, dass weder Lars Klingbeil noch andere führende SPD-Politiker sich zu dieser brisanten Thematik äußern. Auch Friedrich Merz habe geschwiegen.
Die fehlende Reaktion auf Sanchez‘ Äußerungen zeige, dass Antisemitismus offenbar zur Normalität geworden sei, insbesondere seit der Eskalation im Oktober 2023. Lemmer mahnt zur Wachsamkeit und fordert eine klare Verurteilung antisemitischer Tendenzen in Politik und Gesellschaft. Es sei entscheidend, dass solche Äußerungen nicht unwidersprochen bleiben und dass die Ursachen bekämpft werden.