Rentner-Hammer: Eltern zahlen drauf – System ungerecht?

Dieses Video wurde am 31. Juli 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Experte fordert grundlegende Reform des Rentensystems. Eltern werden aktuell doppelt belastet. Wer keine Kinder hat, profitiert und sollte mehr einzahlen.

Die Debatte um das Rentensystem in Deutschland spitzt sich zu. Experte Wolfram Kegy plädiert für eine Reform, die die Lasten gerechter verteilt. Seiner Ansicht nach tragen Eltern eine unverhältnismäßig hohe Last, da sie sowohl für die Versorgung ihrer Eltern (Rente) als auch für die Aufzucht ihrer Kinder aufkommen. Kegy fordert daher eine stärkere Berücksichtigung der Kindererziehung bei der Rentenberechnung, um diese wichtige gesellschaftliche Leistung anzuerkennen. Wer keine Kinder hat, sollte im Gegenzug mehr sparen können. Es brauche eine neue Betrachtung des Themas.

Eine Reform ist zwingend erforderlich, da die aktuelle Situation viele Eltern überlastet. Es braucht Anreize für Eigenverantwortung und eine faire Lastenverteilung zwischen den Generationen.

Kegy verweist auf die Schweiz, wo die Bürger durch obligatorische Einzahlungen in die Pensionskasse und die dritte Säule stärker zur eigenen Altersvorsorge beitragen. Dies führe zu einer höheren durchschnittlichen Rente im Vergleich zu Deutschland. Allerdings räumt er ein, dass auch in der Schweiz weitere Maßnahmen erforderlich sind, um die langfristige Stabilität des Rentensystems zu gewährleisten. Ein höheres Maß an Eigenverantwortung sieht er als essenziellen Schritt zur Stabilisierung an. Auch in der Schweiz müsse man über neue Wege nachdenken.

Ein weiteres Problem sieht Kegy in der steigenden Lebenserwartung und dem damit verbundenen längeren Bezug von Rentenleistungen. Er betont, dass viele Menschen aufgrund ihrer Ausbildung oder ihres Berufslebens erst spät mit dem Arbeiten beginnen und daher auch länger arbeiten könnten. Eine Flexibilisierung des Renteneintrittsalters könnte dazu beitragen, die Rentenkassen zu entlasten und die Arbeitskräfte länger im Erwerbsleben zu halten. Wichtig sei aber auch, die Beiträge zu erhöhen.

Kegy kritisiert, dass die aktuelle Rentenpolitik die Lasten einseitig auf die jüngeren Generationen verlagert, da steigende Beitragssätze ihre finanzielle Situation weiter verschärfen würden. Er plädiert daher für eine umfassende Reform, die alle Aspekte des Rentensystems berücksichtigt und zu einer gerechteren Verteilung der Lasten zwischen den Generationen führt. Nur so könne man die Zukunft des Rentensystems langfristig sichern.