Harter Schlag gegen Reichsbürger: Verbot & Großrazzia

Dieses Video wurde am 13. Mai 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Reichsbürger-Szene gilt als eine wachsende Gefahr für die staatliche Ordnung in Deutschland. Kürzlich erfolgte ein empfindlicher Schlag gegen eine der größten Gruppen, das ‚Königreich Deutschland‘. Bundesinnenminister Dobrindt hat die Organisation verboten und eine bundesweite Razzia initiiert.

Der Verfassungsschutz zählt in Deutschland rund 25.000 Reichsbürger und Selbstverwalter, eine Szene, die weiterhin wächst. Etwa 5% davon, das sind circa 1350 Personen, werden als rechtsextremistisch eingestuft. Obwohl die Gesamtzahl der Straftaten 2023 im Vergleich zum Vorjahr sank, stufen die Behörden die Reichsbürger als gewaltbereit ein. Eine besonders gefährliche Erkenntnis ist, dass viele Reichsbürger Waffen besitzen. Deshalb wurden seit 2014 bereits über 1300 Waffenerlaubnisse entzogen.

Ein heimlicher Staat im Staat, ein kriminelles Netzwerk. Bundesinnenminister Dobrindt verbot heute die größte Reichsbürger-Gruppe.

Ziel der heutigen Aktion war die Gruppe „Königreich Deutschland“, die sich über ein Jahrzehnt hinweg Parallelstrukturen aufgebaut hatte. Bundesinnenminister Dobrindt betonte, es handele sich nicht um harmlose Nostalgiker, sondern um kriminelle Strukturen. Das Verbot und die Razzia sind ein empfindlicher Schlag gegen dieses organisierte Netzwerk.

In einer bundesweiten Großrazzia in sieben Bundesländern schlugen hunderte Polizisten am frühen Morgen zu. Sie suchten nach Beweisen und Vermögenswerten des „Königreichs Deutschland“. Vier Männer, darunter der Anführer Peter Fitzek, wurden festgenommen. Der Verdacht lautet auf Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Die Finanzierung soll unter anderem durch verbotene Bank- und Versicherungsgeschäfte erfolgt sein.

Experte Felix Neumann von der Konrad Adenauer Stiftung sieht in der Razzia einen sehr guten Schlag. Durch die Festnahme der Führungsriege und die Beschlagnahmung von Materialien sei die Handlungsfähigkeit des „Königreichs Deutschland“ kurz- bis mittelfristig stark eingeschränkt. Allerdings müssten die Mitglieder deradikalisiert werden, um zu verhindern, dass sie sich anderen Strukturen anschließen.