Dieses Video wurde am 24. Mai 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Forderung nach Ramadan-Beleuchtung in Berlin sorgt für hitzige Diskussionen. Nach dem Vorbild Frankfurts will die Hauptstadt nun nachziehen, doch der Vorschlag der Grünen trifft auf starken Widerstand. Es entbrennt eine Debatte über öffentliche Finanzen und die Rolle des Staates bei der Würdigung religiöser Feste.
Nachdem Frankfurt am Main bereits eine Ramadan-Beleuchtung einführte, fordern nun die Berliner Grünen ähnliche Lichtinstallationen für die Hauptstadt. Sie argumentieren, dies sei ein Zeichen der Vielfalt Berlins und eine passende Ergänzung zur bestehenden Weihnachts- und Chanukka-Beleuchtung. Ziel ist es, das wichtige Fest der muslimischen Berlinerinnen und Berliner sichtbar zu machen und zur Freude beizutragen. Dieser Vorschlag unterstreicht den Wunsch nach gleichberechtigter Anerkennung verschiedener Kulturen im öffentlichen Raum. Die islamische Festbeleuchtung soll die Diversität der Metropole widerspiegeln.
Heftiger Widerstand kommt von der CDU. Sie hält die Diskussion um islamische Festbeleuchtung für unangebracht, besonders angesichts dringenderer Probleme wie Islamismus und Angriffe auf Polizisten. Die CDU betont, dass Berlin bereits Schwierigkeiten hat, die Weihnachtsbeleuchtung zu finanzieren. Die zusätzliche Beleuchtung aus Tourismusmitteln sende das falsche Signal. Kritiker bemängeln die Prioritätensetzung und sehen den Vorschlag in der aktuellen politischen Lage kritisch. Die Frage der Finanzierung bleibt dabei zentral.
Die Meinungen zur Ramadan-Beleuchtung in Berlin gehen auseinander. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, Festbeleuchtung zu organisieren, er soll nur den Rahmen schaffen.
Auch die Öffentlichkeit ist gespalten. Für Befürworter ist die Ramadan-Beleuchtung ein wichtiges Signal der Anerkennung. Sie fragen, warum – wenn Weihnachtsdeko üblich ist – nicht auch das wichtigste muslimische Fest gewürdigt wird? Gegner lehnen dies ab und betonen, Deutschland sei ein christlich geprägtes Land. Der Einzelhandel reagiert verhalten optimistisch, besteht aber darauf, dass der Staat nur die Rahmenbedingungen schaffen und nicht direkt Feiertagsbeleuchtung organisieren sollte. Der Vorschlag bleibt kontrovers diskutiert.