Dieses Video wurde am 6. August 2025 von DER SPIEGEL auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die „Querdenker“ sind zurück in Berlin, demonstrieren für den Frieden – doch mit zweifelhaften Verbündeten. Zwischen Superhelden-Kostümen und Kreml-Sympathisanten vermischen sich Friedensappelle und Propaganda.
Die Rückkehr der „Querdenker“ in Berlin demonstriert eine fragwürdige Allianz aus Friedensaktivismus, Verschwörungstheorien und Russlandfreundlichkeit. Die Demonstrationen, die sich gegen angebliche „Kriegstreiber“ in Deutschland richten, ziehen ein diverses Publikum an, von Esoterikern bis hin zu offen Russland-Sympathisanten. Auffällig ist die Vermischung von Friedensbotschaften mit der Verbreitung von russlandfreundlichen Narrativen, die in klarem Widerspruch zur Unterstützung der Ukraine stehen. Die Veranstaltung wirft Fragen nach den Motiven und der politischen Ausrichtung dieser Bewegung auf, die scheinbar bereit ist, die deutsche Politik zu verurteilen.
Die Demonstration zeigt, wie unterschiedlich motivierte Gruppen unter dem Deckmantel des Friedens zusammenfinden, wobei fragwürdige Allianzen entstehen, die ein verzerrtes Bild der Realität zeichnen.
Einige Teilnehmer äußern unverhohlene Sympathie für Wladimir Putin und werben für einen Schüleraustausch mit Russland, während andere die Schuld für den Ukraine-Krieg pauschal dem Westen zuschreiben. Diese einseitige Sichtweise ignoriert die russische Aggression und instrumentalisiert den Wunsch nach Frieden für propagandaähnliche Zwecke. Die fehlende Abgrenzung von extremistischen Positionen innerhalb der Bewegung ist besorgniserregend und untergräbt die Glaubwürdigkeit der Friedensforderungen. Es wird deutlich, dass die Motivationslagen der Teilnehmer vielfältig sind.
Die Konfrontation mit Gegendemonstranten, die die „Querdenker“ als „Nazis“ bezeichnen, verdeutlicht die Polarisierung der Gesellschaft und die Schwierigkeit, einen konstruktiven Dialog über Frieden und Sicherheit zu führen. Die Vermummung einiger Gegendemonstranten und die Verwendung von aggressiver Rhetorik tragen zusätzlich zur Eskalation der Situation bei. Die Ereignisse zeigen, wie schnell politische Meinungsverschiedenheiten in Feindseligkeiten umschlagen können und wie wichtig es ist, Differenzen zu überbrücken.
Der Tiefpunkt der Demonstration wird erreicht, als Teilnehmer an der Mahnwache für die Ukraine vor der russischen Botschaft feiern. Dieser respektlose Akt gegenüber den Opfern des Krieges zeigt die moralische Verirrung einiger Teilnehmer und unterstreicht die fragwürdige Ausrichtung der Bewegung. Die fehlende Empathie für das Leid der ukrainischen Bevölkerung ist erschreckend und verdeutlicht die ideologische Verblendung mancher Demonstranten. Es zeigt auch, dass eine kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Positionen fehlt.