Prozessbeginn Solingen: Geständnis schockt Opfer

Dieses Video wurde am 27. Mai 2025 von phoenix auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Der Prozess zur verheerenden Messerattacke in Solingen hat begonnen und sogleich für Aufsehen gesorgt. Der Angeklagte gestand zu Prozessbeginn die ihm vorgeworfenen Mordtaten. Ein bedeutender Schritt im Verfahren, der die Hinterbliebenen stark berührt.

Gleich zu Prozessbeginn in Düsseldorf legte der Angeklagte ein Teilgeständnis ab. Über seinen Anwalt ließ er erklären: „Ich habe schwere Schuld auf mich geladen.“ Er gab die Mordtaten zu, die ihm vorgeworfen werden, und äußerte Bedauern. Er verdient lebenslange Freiheitsstrafe, so seine Worte. Das Geständnis umfasste jedoch nicht den Vorwurf der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Zu diesem zweiten Kernvorwurf wird er sich nicht äußern.

Die mögliche enge Verbindung zum Islamischen Staat spielt eine zentrale Rolle im weiteren Prozessverlauf. Die Bundesanwaltschaft sieht den Angeklagten als Mitglied. Geklärt werden muss, wie die Tat mit dem IS abgestimmt war.

Die Angehörigen der Opfer und teils auch Überlebende sind vor Ort im Gerichtssaal. Sie standen dem Täter zum ersten Mal gegenüber. Ihre Reaktion auf das Geständnis war zunächst nicht öffentlich bekannt. Viele Nebenkläger möchten im Verfahren aktiv teilnehmen, dem Angeklagten ins Gesicht sehen und die Hintergründe der schrecklichen Tat verstehen. Für sie ist es ein wichtiger Prozess zur Verarbeitung.

Laut Anklage ermordete der Angeklagte im August 2024 drei Menschen und verletzte zehn weitere, teils lebensgefährlich, innerhalb einer Minute auf einem Festival. Er verstand die Tat als Akt des Heiligen Kriegs für den IS. Bekennervideos wurden übermittelt und der Täter wurde von virtuellen IS-Operateuren angeleitet, von der Ideologie bis zur Waffenauswahl. Die Beweislage gilt als erdrückend, sagen Nebenklagevertreter.