Dieses Video wurde am 7. Juli 2025 von ntv Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Polen reagiert auf deutsche Grenzkontrollen mit eigenen Maßnahmen. An 52 Grenzübergängen zu Deutschland gibt es nun stichprobenartige Kontrollen. Dies führt zu Wartezeiten und Kritik.
Die polnische Regierung hat an Grenzübergängen zu Deutschland und Litauen Kontrollen eingeführt. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die deutschen Grenzkontrollen. Autofahrer müssen sich auf Wartezeiten einstellen, insbesondere an bekannten Grenzübergängen wie Görlitz. Die Kontrollen zielen vor allem auf Minibusse und Autos mit vielen Insassen ab. Einige Polen sehen die Wiedereinführung von Grenzkontrollen kritisch, da sie an die Schengen-Regelungen erinnern, die eigentlich freie Reise ermöglichen sollten. Die Situation führt zu Staus, besonders während der Pendlerzeiten.
Bundesinnenminister Dobrindt verteidigt die deutschen Grenzkontrollen mit dem Ziel, die Einreise in das deutsche Sozialsystem zu erschweren. Dies habe bereits zu einem Rückgang der Migrationszahlen geführt. In Polen hingegen bleiben die Einreiseregeln und damit die Reisefreiheit bestehen. Polen ist Mitglied der EU und des Schengenraums, weshalb für Reisende lediglich ein Personalausweis notwendig ist.
Die Kontrollen führen zu spürbaren Behinderungen, besonders für Berufspendler. Auf der Stadtbrücke in Görlitz kommt es regelmäßig zu Staus, da viele polnische Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten. Diese Situation belastet die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und den freien Personenverkehr. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Kontrollen langfristig auf die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen auswirken werden.
Polens Reaktion auf die deutschen Grenzkontrollen zeigt, wie fragil die Reisefreiheit in Europa geworden ist. Die Maßnahme verdeutlicht, dass nationale Interessen manchmal über gemeinsame europäische Werte gestellt werden.