Berliner Pfarrerin sorgt mit „Poli-Hochzeit“ für Eklat!

Dieses Video wurde am 9. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Eine Berliner Pfarrerin hat mit der Segnung einer „Poli-Hochzeit“ für vier Männer für Aufsehen gesorgt. Die Kirchenleitung distanziert sich nun von dieser ungewöhnlichen Zeremonie, die eine hitzige Debatte ausgelöst hat. Nun steht die Frage im Raum, wie weit Glaube und Aktivismus in der Kirche gehen dürfen.

In Deutschland ist die Polygamie, also die Vielehe, gesetzlich verboten. Trotzdem segnete eine Berliner Pfarrerin im Sommer vier Männer gemeinsam in der Heiligkreuzkirche in Berlin-Kreuzberg. Drei Monate später hat dies eine hitzige Debatte ausgelöst. Die Kirchenleitung betont nun, dass ihre Kirche nur Paare traut, die standesamtlich verheiratet wurden. Die Pfarrerin selbst bezeichnet die Zeremonie auf Instagram als ihre erste „Polihochzeit“ und feiert sich für die Aktion.

Die evangelische Kirche distanziert sich von Segenshandlungen, die mehr als zwei Personen durch Liebe verbinden sollen. Die Vorwürfe der Polygamie seien damit haltlos, so der Berliner Bischof. Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen.

Die Pfarrerin, Lena Müller, die sich auch als Feministin bezeichnet, argumentiert, dass die vier jungen Männer zueinander Ja gesagt, die Liebe gefeiert und sich unter Gottes bunten Segen gestellt haben. Sie fragt, was Gott dagegen haben sollte, dass es nun eben vier sind und nicht zwei. Sie ist überzeugt, dass die vier Männer vor Gott wirklich geheiratet haben, auch wenn der Rechtsstaat dies anders sieht. Ihrer Meinung nach hat ein Marsch durch die Institutionen von linker Seite stattgefunden.

Die Leitung der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz distanziert sich von solchen Segenshandlungen. Für den Berliner Bischof Christian Steblein sind die Vorwürfe der Polygamie damit zwar haltlos, jedoch zeigt sich Lena Müller auf Instagram sehr politisch und fordert beispielsweise ein AfD-Verbot. Für ihre Vierer-Ehe erntet sie Kritik, bleibt aber bei ihrer Haltung und sieht sich als feministische Pfarrerin, die für Vielfalt und Gleichberechtigung einsteht.