Dieses Video wurde am 7. Juli 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
US-Tech-Milliardär Peter Thiel glaubt an die nahende Apokalypse. Seine religiös-politischen Ansichten sind brandgefährlich. Sie könnten die Weltordnung beeinflussen.
Der in Frankfurt geborene US-Tech-Milliardär Peter Thiel, bekannt für seine frühen Investitionen in Facebook und PayPal, sieht die Apokalypse nahen. Seine Überzeugung: Der Antichrist steht vor der Tür und die USA müssen dies verhindern. Was zunächst als „bekloppte“ Idee abgetan werden könnte, entpuppt sich als gefährliche Ideologie. Theologische Gedankenspiele manifestieren sich in politischer Realität und beeinflussen Entscheidungen von globaler Tragweite.
Für Thiel ist es ein Kampf zwischen Gut und Böse. Seine Vision: eine libertäre Entfesselung von Wirtschaft und Staat, die durch Deregulierung neue Höhenflüge ermöglicht. Doch Libertarismus allein reicht ihm nicht mehr. Er bindet nun die Religion und die Bibel in seine Überzeugungen mit ein, was vor allem in der amerikanischen Gesellschaft auf fruchtbaren Boden fällt.
Thiels religiös-politische Vision, die Deregulierung und Apokalypse verbindet, birgt die Gefahr, die USA in einen „Verhinderer“ zu verwandeln, was an dunkle Kapitel der Geschichte erinnert. Seine Ideen sind brandgefährlich.
In der Geschichte gab es immer wieder Vorstellungen von einem Katechon, einem Aufhalter des apokalyptischen Endkampfes. Carl Schmitt sah die Nazis in dieser Rolle, während in der russischen Orthodoxie unter Patriarch Kirill Russland als die Ordnungsmacht gilt, die Armageddon und den Antichristen aufhält. Eine gefährliche religiöse Begründung für weltpolitisches Handeln.
Diese religiöse Aufladung ist gefährlich, weil sie als Rechtfertigung für weltpolitisches Verhalten dient. Im Falle Russlands manifestiert sich dies in einem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Thiels Gedankenspiele und die Instrumentalisierung von Religion dürfen nicht unterschätzt werden, da sie reale Konsequenzen haben können.