Papst Leo XIV. in Ankara: Friedensappell in der Türkei

Dieses Video wurde am 27. November 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Papst Leo XIV. reist nach Ankara, eine Reise mit diplomatischer Sprengkraft. Im Fokus stehen der Dialog mit der muslimischen Welt und ein Appell für Frieden und Stabilität. Katharina Willinger berichtet live.

Die erste Auslandsreise von Papst Leo XIV. führt nach Ankara, wo er von Präsident Erdogan empfangen wird. Trotz der geringen Zahl an Christen in der Türkei, nur etwa 200.000, hat der Besuch eine hohe religiöse und politische Bedeutung. Nach der Kranzniederlegung am Atatürk-Mausoleum betont Erdogan die guten Beziehungen zwischen dem Vatikan und der muslimischen Welt. Der Papst würdigt die Vermittlerrolle der Türkei und appelliert an die Stabilität und den Frieden.

„Möge die Türkei ein Anker der Stabilität und der Annäherung zwischen den Völkern sein, im Dienste eines gerechten und dauerhaften Friedens.“ Leo XIV. in Ankara.

Katharina Willinger erklärt, dass die Reise ursprünglich von Papst Franziskus geplant war, um das 1700-jährige Jubiläum des Konzils von Nicäa zu würdigen. Im Libanon, wo der christliche Bevölkerungsanteil höher ist, wäre die Stimmung wohl anders. In Ankara spielt der Besuch in der breiten Bevölkerung kaum eine Rolle, obwohl der Empfang von Präsident Erdogan herzlich war und viele Gemeinsamkeiten betont wurden.

Trotz möglicher Differenzen betont Willinger, dass das Gespräch auf Augenhöhe stattfand. Gemeinsamkeiten sieht man im konservativen Familienbild und in der Bewertung internationaler Krisen. Erdogan engagiert sich als Vermittler im Ukraine-Russland-Konflikt und setzt sich für die Befreiungsgruppe Hamas ein. Der Papst appelliert an die Türkei, ihre Vermittlerrolle konstruktiv zu nutzen und nicht zu spalten, sondern Frieden zu fördern.