Dieses Video wurde am 30. Oktober 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Pakistan verschärft die Gangart: Afghanische Flüchtlinge werden massenhaft abgeschoben, selbst wenn sie dort geboren wurden. Viele Betroffene stehen vor dem Nichts, da sie keine Verbindung zu Afghanistan haben. Dies wirft Fragen nach humanitärer Verantwortung auf.
Bis Mitte Oktober lebten fast hundert afghanische Einwanderer und Flüchtlinge in einem Lager nahe Karatschi. Nun wurden ihre Häuser abgerissen. Viele von ihnen sind in Pakistan geboren und sehen sich nun mit der Abschiebung nach Afghanistan konfrontiert, einem Land, das sie kaum oder gar nicht kennen. Die Situation wird als politisch motiviert wahrgenommen. Betroffene berichten von existentiellen Ängsten, da sie plötzlich als ‚illegale Afghanen‘ gelten und für den Unterhalt ihrer Familien sorgen müssen.
Die plötzliche Abschiebung afghanischer Flüchtlinge, die seit Jahrzehnten in Pakistan leben, wirft dringende Fragen nach menschlicher Würde und politischer Verantwortung auf.
Nach der sowjetischen Invasion in Afghanistan 1979 strömten viele Afghanen nach Pakistan, wo Flüchtlingslager entstanden. Eines davon, 1985 errichtet, beherbergte bis zu 100.000 Menschen. Nun verfolgt die pakistanische Regierung eine klare Linie: Die Rückführung nach Afghanistan. Die Behörden geben an, bereits über 95% der Afghanen abgeschoben zu haben. Seit der Machtübernahme der Taliban 2021 in Kabul hat Pakistan die Ausweisungen beschleunigt, besonders nach Kämpfen zwischen pakistanischen Truppen und den Taliban.
Viele Abgeschobene sehen einer ungewissen Zukunft entgegen. Sie haben ihre gesamte Existenz in Pakistan aufgebaut, von ihrer Ausbildung bis zu ihren Familien. Die Angst vor dem Unbekannten in Afghanistan ist groß. Obwohl sie seit Jahrzehnten in Pakistan leben, wurde ihnen die Staatsbürgerschaft verwehrt, was nun zur folgenschweren Konsequenz der Abschiebung führt. Die pakistanischen Behörden begründen den Abriss der Lager mit der Verhinderung illegaler Inbesitznahme.




