Nahost-Frieden: Durchbruch in Geiselverhandlungen?

Dieses Video wurde am 7. Oktober 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Verhandlungen zwischen Israel und Hamas scheinen ernsthafter denn je. Ein möglicher Geiseldeal rückt näher, doch die Herausforderungen bleiben bestehen. Der Fokus liegt aktuell auf der ersten Phase des Friedensplans.

In Ägypten laufen aktuell intensive Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe und einen Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge. Die Delegationen beider Seiten befinden sich am selben Ort, was als kleine Sensation gewertet wird. Es wird über Details der ersten Phase des Friedensplans verhandelt, insbesondere über die Freilassung von Geiseln und die Übergabe sterblicher Überreste. Knackpunkt bleibt die Frage, wer genau freigelassen wird, da Hamas und Israel unterschiedliche Vorstellungen haben. Dennoch scheint man sich zu 90-95% einig zu sein.

Die Freilassung der Geiseln hat für viele Israelis oberste Priorität, selbst wenn dies bedeutet, auf absolute Sicherheit durch eine vollständige Entwaffnung der Hamas zu verzichten. Der Fokus liegt auf humanitärer Hilfe.

Schwieriger gestaltet sich die zweite Phase des Plans, die unter anderem die Entwaffnung der Hamas und die Übernahme der Verwaltung in Gaza durch eine Technokratenregierung vorsieht. Hier gibt es noch keine greifbaren Ergebnisse, obwohl parallel Gespräche geführt werden. Viele Menschen sind des Krieges müde, sowohl in Gaza, wo eine humanitäre Katastrophe herrscht, als auch in Israel, wo die Anstrengungen des Krieges das Land überfordern. Das Ziel ist ein Ende der Kämpfe.

Langfristig zielt der Friedensplan auf eine palästinensische Staatlichkeit und eine Zwei-Staaten-Lösung ab. Allerdings sind sich alle Beteiligten einig, dass dies noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern wird. Die politische Landschaft in Washington, Jerusalem und bei den Palästinensern ist derzeit unvorhersehbar. Der erste wichtige Schritt ist die baldige Freilassung der Geiseln, um weiteres Leid zu verhindern und den Weg für zukünftige Verhandlungen zu ebnen.