Nahost-Frieden: Trump euphorisch – Ist es wirklich vorbei?

Dieses Video wurde am 13. Oktober 2025 von ntv Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Donald Trump feiert einen diplomatischen Erfolg im Nahen Osten. Doch ist der Frieden wirklich so nah, wie der ehemalige US-Präsident verkündet? Experte Clemens Fischer mahnt zur Vorsicht und betont die Bedeutung des Momentums für die Zukunft des Friedensprozesses.

Professor Clemens Fischer von der Universität Köln analysiert Trumps Rede vor dem israelischen Parlament. Er betont, dass Trump sich für den Erfolg feiern ließ und lobt dessen kurzfristigen Erfolg im Nahen Osten. Fischer räumt ein, dass Trump eine Teamleistung präsentierte, bei der er selbst die Rolle des Teamleiters innehatte. Die Rede sei insgesamt sehr emotional gewesen und habe die bisherigen Schritte im Friedensprozess beleuchtet.

Trump und Netanjahu hätten sich gegenseitig mit Lob überschüttet. Laut Fischer muss Netanjahu hier mit Trump auf einer Linie liegen. Trumps Aussage, der Krieg sei vorbei, wurde zunächst als typische Trump-Aussage abgetan, doch der Druck auf Israel sei massiv geworden. Offenbar musste Netanjahu nachgeben und hat auch seine Koalitionspartner mit ins Boot geholt, da die Regierung noch steht und orthodoxe Mitglieder applaudierten. Dies deutet darauf hin, dass ein Weiterführen des Krieges nicht mehr möglich ist.

Trump hat einen wichtigen Schritt getan, aber der Weg zum Frieden ist noch lang. Entscheidend ist, dass das Momentum genutzt wird, um beiden Seiten die Vorteile eines friedlichen Zusammenlebens aufzuzeigen.

Fischer äußert Bedenken hinsichtlich der Einladung nach Ägypten. Es wäre überraschend gewesen, wenn Netanjahu mitgekommen wäre. Die arabischen Staaten wären möglicherweise nicht bereit gewesen, das Protokoll zu ändern, da Israel vertreten gewesen wäre, die palästinensische Seite jedoch nicht. Netanjahu feiert seinen Sieg zu Hause, während Trump seinen Sieg in Ägypten feiert. Trump hat ein goldenes Zeitalter für Israel und den Nahen Osten ausgerufen.

Abschließend betont Fischer, dass man den Trump-Optimismus mitnehmen sollte, aber Vorsicht geboten ist. Es sei der Beginn eines langen Weges. Wenn das Momentum nicht genutzt wird, besteht die Gefahr, dass man auf die schiefe Bahn gerät. Die arabischen Staaten und die Türkei wollen Handel treiben, da es um Geld und Wirtschaft geht. Die große Frage sei, wie schnell der Hass zwischen den beiden Völkern verschwindet. Fischer appelliert an die Versöhnungsbereitschaft, selbst nach 80 Jahren.