Dieses Video wurde am 15. Juni 2025 von ZDFheute Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Podcaster Schai Hoffmann reiste nach Israel, um progressive Stimmen im Konflikt zu hören und zu interviewen. Er sucht den Dialog in einem zerrissenen Land und beleuchtet die schockierende Realität vor Ort.
Schai Hoffmann, Podcaster und Aktivist aus Berlin, reiste nach Israel, um seine Familie wiederzusehen und Interviewpartner für seinen Podcast zu finden. Er wollte progressive Stimmen hörbar machen, die alternative Logiken zur vorherrschenden Militarisierung im Konflikt aufzeigen. Sein Podcast ‚Über Israel und Palästina sprechen‘ bringt bewusst Vertreter beider Seiten zu Wort. Hoffmann betrachtet Dialog als entscheidenden Weg, um aus dem aktuellen Freund-Feind-Schema auszubrechen und Brücken zu bauen.
Hoffmann beschreibt die Stimmung in Israel und Palästina als sehr angespannt und traurig. Er war emotional stark betroffen von der Verfasstheit der Gesellschaft. Während seiner Reise traf er verschiedene Menschen, darunter Aktivisten wie Sally Erbit von Standing Together und Isa Amro. Er berichtet von der täglichen Konfrontation mit Nachrichten über Opfer im Gazastreifen und betont die Notwendigkeit, diese menschlichen Tragödien nicht zu übersehen.
Wir brauchen jetzt mutige Menschen, die auf universelle Menschenrechte hinweisen und Stimmen des Ausgleichs in die Welt tragen. Dialog statt Vernichtung ist der einzige Weg zum Frieden.
Hoffmann begrüßt die deutsche Regierungskritik am Vorgehen der israelischen Armee, wünscht sich aber mehr Bestimmtheit. Er beobachtet, wie sich die Gesellschaft und Journalisten mutiger äußern. Allerdings kritisiert er scharf die Entscheidung, weiterhin Waffen an Israel zu liefern, obwohl die Situation im Gazastreifen klar sei. Deutschland müsse seine Staatsräson überdenken und Verantwortung auch gegenüber Palästinensern anerkennen.
Bezüglich humanitärer Hilfe kritisiert Hoffmann die neu geschaffene Stiftung Gaza Humanitarian Foundation als ‚Katastrophe‘, die nicht funktioniert. Er plädiert dringend dafür, auf lange gewachsene Strukturen wie die UNRWA zurückzugreifen. Die Kritik an UNRWA werde ernst genommen, und interne Maßnahmen seien ergriffen worden. Er warnt davor, israelischer Regierungspropaganda zu leichtfertig zu glauben und in dieser Notlage auf verlässliche Organisationen zu setzen.