Mütterrente: Chance oder Nullnummer für Rentner?

Dieses Video wurde am 6. August 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Trotz jahrzehntelanger Arbeit reicht die Rente nicht. Die Mütterrente soll helfen, doch oft verpufft die Wirkung. Eine kritische Analyse der Rentenpolitik.

Sigriet Maura hat 50 Jahre in München als Friseurin gearbeitet und bezieht nun Rente. Diese reicht jedoch nicht aus, um ihren Lebensunterhalt zu decken. Sie ist auf Essensgutscheine vom Münchner Verein Lichtblick angewiesen. Die gestiegenen Lebensmittelpreise verschärfen ihre Situation zusätzlich. Die nun beschlossene Ausweitung der Mütterrente durch die Bundesregierung könnte theoretisch helfen, da künftig 3 Jahre Erziehungszeit statt zweieinhalb Jahren für vor 1992 geborene Kinder angerechnet werden. Dies würde etwa 20 Euro mehr Rente bedeuten.

Obwohl die Rentenerhöhung beschlossen wurde, erhält Sigriet Maura lediglich Sozialleistungen, die ihre Rente aufstocken. Viele Betroffene des Vereins Lichtblick profitieren nicht von der Mütterrente, da diese mit der Grundsicherung verrechnet wird. Dies führt oft zu einer Nullnummer und verfehlt das Ziel, die finanzielle Situation der Rentnerinnen zu verbessern.

Die CSU betont, dass die Mütterrente nicht zu kleinteilig diskutiert werden sollte, sondern als eine Frage der Wertschätzung betrachtet werden müsse. Es gehe darum, eine Gerechtigkeitslücke zu schließen, da Mütter, die Kinder vor 1992 geboren haben, bisher schlechter behandelt wurden. Das Kabinett hat zudem beschlossen, das Rentenniveau bis 2031 bei 48% zu stabilisieren.

„Die Mütterrente soll die Wertschätzung für Erziehungsleistungen stärken, doch die Verrechnung mit der Grundsicherung macht sie für viele wirkungslos. Es braucht eine Reform, die wirklich bei den Betroffenen ankommt und Altersarmut verhindert.

Eine Kommission soll im nächsten Jahr Lösungen zur langfristigen Finanzierung der Rente erarbeiten, um sicherzustellen, dass Menschen nach einem langen Arbeitsleben davon leben können. Für Rentnerin Sigriet Maura bleibt der Gang zum Verein Lichtblick weiterhin notwendig, da ihre Rente allein nicht ausreicht. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer grundlegenden Rentenreform, die Altersarmut wirksam bekämpft.