Dieses Video wurde am 15. September 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Ein bedeutendes Zeichen der Hoffnung: Die restaurierte Hauptsynagoge in München erstrahlt in neuem Glanz. Nach jahrelanger Sanierung feiert die jüdische Gemeinde die Wiedereröffnung, ein wichtiges Symbol gegen das Vergessen.
Die Synagoge in der Reichenbachstraße, erbaut 1931 im Bauhausstil, diente einst als zentraler Treffpunkt für Ostjuden in München. Während der Pogromnacht 1938 wurde sie von den Nationalsozialisten geschändet und teilweise zerstört. Nach dem Krieg wurde sie notdürftig instand gesetzt, verlor aber nach der Eröffnung der Ohel-Jakob-Synagoge an Bedeutung und drohte zu verfallen. Rachel Salamander gründete daraufhin einen Verein, um das Gebäude zu retten und in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuführen.
Die Wiederherstellung der Synagoge ist ein starkes Signal: Jüdisches Leben gehört wieder sichtbar ins Zentrum Münchens. Ein Denkmal gegen das Vergessen und für eine lebendige Zukunft.
Die Restaurierung war ein aufwendiges Unterfangen. Architekten rekonstruierten das Gebäude anhand weniger Schwarz-Weiß-Fotos und schufen 3D-Modelle, um die ursprüngliche Gestaltung wiederherzustellen. Besonders die Farbenpracht der Synagoge, mit ihren blauen Wänden und cremefarbenen Emporen, erforderte akribische Detailarbeit. Sogar die Originalglaserei konnte die Fenster nach alten Plänen rekonstruieren. Die Arbeiten dauerten über fünf Jahre und umfassten sogar die Anhebung des abgesenkten Gebäudes.
Zur feierlichen Eröffnung kamen zahlreiche Ehrengäste, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz, Ministerpräsident Markus Söder und der Präsident des Zentralrats der Juden, Simon Schuster. Rachel Salamander, die Initiatorin der Rettungsaktion, hielt eine bewegende Rede und betonte die Bedeutung der Synagoge als Ort der Begegnung und des Gedenkens. Die Wiedereröffnung markiert einen wichtigen Meilenstein für die jüdische Gemeinde in München.